Jost versorgt Bergbauopfer mit Daten

Saarbrücken · Hausbesitzer in Bergschadensregionen können hoffen: Umweltminister Reinhold Jost will ihnen in den kommenden Jahren kostengünstig Daten über Bodenbewegungen zur Verfügung stellen. Ein ESA-Satellit macht's möglich.

. Seit Mittwoch vergangener Woche sendet der ESA-Satellit Sentinel 1A aus 700 Kilometer Höhe Daten über die Bodenbeschaffenheit auf der Erde. Und Hausbesitzer, die über früherem Kohleabbaugebiet im Saarland wohnen, können darauf zählen, dass sie mit Daten über mögliche Bodenbewegungen - Hebungen oder Senkungen - versorgt werden. Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) informierte gestern Journalisten darüber, dass bald eine Servicestelle eingerichtet werde. "Das wird weitaus billiger, als wenn sie einen eigenen Gutachter beauftragen", erklärte Jost. Der Geologe Thomas Walter pflichtete Jost bei: "Man kann davon ausgehen, dass die Daten des Satelliten stark nachgefragt werden." Tausende Hausbesitzer sehen derzeit mit Sorge dem Tag entgegen, wenn der Bergbaukonzern die Pumpen, mit denen das Ansteigen des Grubenwassers verhindert wird, abstellt. Die RAG hatte angekündigt, dass das Grubenwasser dann in einem unterirdischen Kanalsystem bis zur Einleitungsstelle bei Ensdorf in die Saar fließen soll. Hausbesitzer fürchten Bodenbewegungen aufgrund des Grubenwasseranstiegs auf 320 Meter unter Normalnull.

Zusätzlich kündigte Jost bis November 2016 ein Kataster an, das zeigen soll, wo Bäche und Flüsse mit krebserregenden polychlorierten Biphenylen (PCB) verseucht werden. "Nur ein Prozent der Belastung stammt aus Grubenwasser, ein Sechstel der Gesamtfracht aus der Rossel", so Jost. Deshalb will er auch auf französischer Seite Messpunkte an der Rossel einrichten. Aber es fehle das grüne Licht des Metzer Präfekten Nacer Meddah. Der hat bisher keine Zeit für Jost.

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