Jobticket ist bei IKK ein Erfolg

St. Ingbert/Saarbrücken. Die IKK Südwest schreibt mit ihrem Jobticket Erfolgsgeschichte. Vor drei Jahren eingeführt nutzt heute fast jeder zweite Mitarbeiter das Angebot. Zu Beginn waren es nach Angaben von Robert Kos, Teamleiter Personal der IKK Südwest, 135 Mitarbeiter. "Immerhin schon 21 Prozent. Heute sind es 45 Prozent, also 405 Jobtickets", sagt Kos

St. Ingbert/Saarbrücken. Die IKK Südwest schreibt mit ihrem Jobticket Erfolgsgeschichte. Vor drei Jahren eingeführt nutzt heute fast jeder zweite Mitarbeiter das Angebot. Zu Beginn waren es nach Angaben von Robert Kos, Teamleiter Personal der IKK Südwest, 135 Mitarbeiter. "Immerhin schon 21 Prozent. Heute sind es 45 Prozent, also 405 Jobtickets", sagt Kos. Mit einem Jobticket bekommt ein Unternehmen beim Saarländischen Verkehrsverbund (SaarVV) für seine Mitarbeiter Rabatte auf Jahresfahrkarten, bei der IKK Südwest sind es 15 Prozent. Bedingung: Es müssen mindestens 20 Neukunden hinzukommen. Start und Ziel bestimmt der Fahrgast. Bis zu drei Kinder unter sechs Jahren und an Wochenenden ein weiterer Erwachsener fahren kostenlos mit.

Das Unternehmen meldet die Namensliste beim SaarVV an. Die Mitarbeiter müssen dann einen Antrag auf das Jobticket beim SaarVV stellen. Die Fahrkarte zahlt der Fahrkarten-Inhaber selbst. "Viele Firmen buchen das Geld auch gleich vom Lohnzettel ab", ergänzt Petra Stein vom Klimateam der Verbraucherzentrale des Saarlands. Der große Vorteil für Unternehmen: "Der Arbeitgeber muss sich nicht um Parkplätze für seine Mitarbeiter kümmern, die in der Summe auch viel teurer wären", meint Stein. Und nicht nur Kosten für Parkplätze würden gespart, sondern auch Kohlendioxid (CO2). "200 Gramm pro Kilometer CO2-Ausstoß beim Auto stehen 20 Gramm pro Kilometer CO2-Ausstoß beim Zug gegenüber", rechnet Stein vor.

Das dachte sich vor drei Jahren auch die IKK Südwest. Robert Kos: "Unternehmen müssen um gute Leute kämpfen. Und wir haben keine firmeneigenen Parkplätze, müssen unseren Mitarbeitern also etwas anderes anbieten." Das Angebot nutzen vor allem die Kollegen im Innendienst. "Gleitzeit ohne Kernzeit kommt ihnen da sehr entgegen", berichtet Kos. Jessica Wolmeringer aus Friedrichsthal hat seit drei Jahren ein Jobticket. "Ich bin auch vorher mit dem Zug gefahren, spare jetzt aber 15 bis 20 Prozent der Kosten", erläutert sie. Und alle 30 Minuten fahre ein Zug. Wolmeringer: "Das ist sehr flexibel und ich zahle viel weniger als für einen gemieteten Parkplatz in Saarbrücken."

Damit noch mehr Kollegen das Jobticket nutzen, wird es bereits in den Vorstellungsgesprächen, am ersten Arbeitstag und im Intranet des Krankenversicherers beworben. Außerdem hilft ein Mitarbeiter den neuen Kollegen bei allen Fragen zum Jobticket und erläutert den Wabenplan des SaarVV. "Es ist positiv, dass es bei der IKK Südwest einen Ansprechpartner gibt. Und es ist gut, dass so ein Jobticket organisiert wird. In anderen Unternehmen scheitert das Projekt Jobticket häufig, weil die Organisation nicht in einer Hand liegt", so Petra Stein. 23 Firmen im Saarland nutzen das Jobticket-Angebot. In der Masse nimmt die IKK Südwest im Saarland aber einen Spitzenplatz ein, betont Alfred Stuppi von der Saarländischen Nahverkehrs-Service GmbH.

Auf einen Blick

In einer kleinen Serie stellt die Saarbrücker Zeitung gemeinsam mit dem Netzwerk Mobilität Saar verschiedene Alternativen zum eigenen Auto für den Weg zur Arbeit vor. In der Serie "Alternativen für Pendler" zeigen wir beispielhaft anhand dreier saarländischer Unternehmen, wie die betriebliche Mobilität verbessert werden kann.

Die Firmen: Dialogika - Gesellschaft für angewandte Informatik mbH aus Saarbrücken-Dudweiler, die als fahrradfreundlicher Betrieb ausgezeichnet wurde, die Stiftung für deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit aus Saarbrücken, die während des Festivals Perspectives Car-Sharing nutzt, die IKK Südwest, die das Jobticket eingeführt hat.

Das Netzwerk Mobilität Saar hat sich zum Ziel gesetzt, Berufspendlern Alternativen zum eigenen Auto aufzuzeigen. Die Mitglieder: Saar-Umweltministerium, Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) Saar, Arbeitskammer des Saarlandes, Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), Stadt Saarbrücken, Industrie- und Handelskammer Saarland (IHK), Handwerkskammer des Saarlandes (HWK), Verkehrsclub Deutschland (VCD), Büro für Mobilitätsberatung & Moderation. Die Geschäfte führt die Verbraucherzentrale des Saarlands.

Kontakt zur Verbraucherzentrale: E-Mail: info@mobilitaet-saar.de, Tel. (06 81) 9 45 63 29 oder (06 81) 9 45 63 10. dög

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