Jetzt sollen auch die Amis kommen

Saarbrücken · Endlich ist es kalt geworden und stellen sich die Kunden emotional auf Weihnachten ein, so atmet der Handel in der Landeshauptstadt auf. Das milde Wetter der letzten Wochen war nicht gut für die Umsätze. Ein Frequenzbringer ist der Christkindl-Markt.

 Trotz des Regens war am Mittwoch einiges los auf dem Christkindlmarkt. Foto: Becker&Bredel

Trotz des Regens war am Mittwoch einiges los auf dem Christkindlmarkt. Foto: Becker&Bredel

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Wenn auf dem Saarbrücker Christkindl-Markt neuerdings öfter Englisch mit amerikanischem Slang gesprochen wird, dann ist das leicht zu erklären: Die City-Marketing Saarbrücken GmbH bewirbt das vorweihnachtliche Treiben gezielt an der US-Airbase-Ramstein, dem größten amerikanischen Militärstützpunkt in Europa. "Glühwein und Gemütlichkeit" und als Krönung der fliegende Weihnachtsmann sollen den Soldaten und ihren Familien Lust auf einen Besuch der Landeshauptstadt machen - und in die Geschäfte locken. Schließlich ist es die Aufgabe des Marktes, Menschen anzuziehen und sie zum Konsumieren zu animieren, gern auch neue Kundengruppen. Nach Worten von Alexander Hauck, dem Geschäftsführer des City-Marketing, ist das bisher "gut" gelungen, die Händler seien mit der Frequenz "zufrieden", so die Halbzeitbilanz nach dem zweiten Adventswochenende. Dass es im Saisongeschäft Herbst/Winter bislang nicht noch besser lief, führen alle Experten auf das milde Wetter zurück. Bis Anfang Dezember überwogen im Saarland die Tage mit zweistelligen Temperaturen, so dass bei den Konsumenten wenig Lust zum Kaufen warmer Kleidung und ersten Geschenken aufkam - "die Stimmung war noch nicht da, im Kopf muss Weihnachten herrschen", beschreibt Hauck die Gefühlslage, die sich mit dem ersten Schnee aber geändert habe. Nun seien die Leute "näher dran am emotionalen Thema Weihnachten". 900 000 Menschen, schätzt Hauck, werden in den vier Wochen des Christkindl-Marktes die Saarbrücker City besuchen. Das Konzept des Marktes, den man mit einigen neuen gastronomischen Angeboten bereichert habe, gehe auf. Aufatmen auch in der Europa-Galerie mit ihren hundert Geschäften: "Endlich sind die Temperaturen gesunken", freut sich Manager Sebastian Kurth. Dass die Besucherzahlen in den letzten Tagen hochgehen, vor allem in den Mittagsstunden, liegt nach seiner Einschätzung auch an der stark ausgebauten Gastronomie. Zum 1. Dezember ging die sogenannte Food-Lounge mit acht verschiedenen gastronomischen Angeboten in Betrieb und schloss eine Angebotslücke im Haus. Nach Worten von Kurth entscheidet sich der Erfolg des Weihnachtsgeschäftes für den Handel zunehmend in den letzten Tagen vor und nach dem Fest. Max Schoenberg, Vorsitzender des Saarbrücker Vereins für Handel und Gewerbe, hofft auf trockene Kälte: "Das Wetter ist die wichtigste Komponente. Die Stimmung unter den Kollegen ist jedenfalls gut." An diesem Samstag, 13. Dezember, sind die Geschäfte in der Saarbrücker City, die Europa-Galerie und der Christkindl-Markt bis 24 Uhr geöffnet. Der Weihnachtsmann fliegt um 17, 19 und 21 Uhr. Beim dritten Flug spricht er sogar saarländisch - mal abwarten, was die Amerikaner davon verstehen.

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