IS-Verdacht gegen Syrer nicht bestätigt

Saarbrücken · Ein in Saarbrücken lebender Syrer wurde verdächtigt, der Terror-Organisation IS anzugehören, weil er einer Person ähnelte, die auf einem Facebook-Foto mit einer IS-Flagge posierte. Ermittlungen des Staatsschutzes haben ergeben, dass er unschuldig ist.

Ein in Saarbrücken lebender Syrer, der verdächtigt worden war, Mitglied der Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) zu sein, hat sich als unschuldig erwiesen. Wie die Polizei mitteilt, ergaben Ermittlungen des saarländischen Staatsschutzes, dass offenbar eine Verwechslung vorlag. Mitglieder des Assyrischen Kulturvereins Saarlouis hatten sich im Januar wegen Fotos, die über Facebook verbreitet worden waren, an Polizei und Medien gewandt. Auf den Bildern waren mehrere Personen mit der IS-Flagge zu sehen. In einem der Männer glaubten die Zeugen besagten Syrer erkannt zu haben.

Laut Polizei handelte es sich bei dem Syrer aber nicht um die Person auf dem Foto. Allerdings machten die Beamten einen anderen, 30 Jahre alten Syrer in Saarbrücken ausfindig, der die Bilder auf Facebook eingestellt hatte. Da darauf die IS-Flagge abgebildet war, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. Hinweise, dass der 30-Jährige selbst Mitglied des IS ist oder mit diesem sympathisiert, hätten sich nicht ergeben, so die Polizei .

Angesichts des Flüchtlingsstroms nach Deutschland gehen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass sich unter den Flüchtlingen Mitglieder und Sympathisanten terroristischer Organisationen wie dem IS befinden können. Bislang seien bei den Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern Hinweise im unteren dreistelligen Bereich eingegangen.

Vereinzelte Hinweise, dass Terroristen nach Deutschland geschleust wurden, um Anschläge ähnlich wie jene in Paris im November 2015 vorzubereiten, haben sich nach Polizeiangaben bisher nicht bestätigt.

Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle oder der Staatsschutz unter Tel. (06 81) 9 62 26 60 oder per E-Mail: LPP23@polizei.slpol.de entgegen.

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