Iren erzählen über ihr Leben mit Asylbewerbern

Saarbrücken. Wenn man die irische Hauptstadt Dublin in nördlicher Richtung verlässt, gelangt man nach einer Stunde zu einer Ansammlung grauer Zementhäuser; die Türen sind bunt gestrichen und am nahen Meer verrosten alte Jahrmarktsattraktionen: Mosney wurde 1948 als Ferienlager eröffnet, in dem irische Familien ihrem Alltag entfliehen und sich erholen konnten

Saarbrücken. Wenn man die irische Hauptstadt Dublin in nördlicher Richtung verlässt, gelangt man nach einer Stunde zu einer Ansammlung grauer Zementhäuser; die Türen sind bunt gestrichen und am nahen Meer verrosten alte Jahrmarktsattraktionen: Mosney wurde 1948 als Ferienlager eröffnet, in dem irische Familien ihrem Alltag entfliehen und sich erholen konnten. Wer Mosney heute besucht, findet eine andere Welt vor, die allerdings noch immer mit dem Thema "Entkommen" zu tun hat: Der frühere Ferienort dient heute als Aufnahmelager für Asylbewerber aus der ganzen Welt. Die Macher des Films "Seaview", Nicky Gogan und Paul Rowley, haben drei Jahre in Mosney gelebt und das Vertrauen der Bewohner gewonnen, die ihnen ihre Lebensgeschichten erzählten. Langjährige Angestellte führen durchs Lager - durch riesige, verlassene Küchen und entlang verwahrloster Einzäunungen. Gogan und Rowley gelingen persönliche Gespräche, in denen die tragischen Dimensionen in den Einzelschicksalen der Asylanten ebenso thematisiert werden wie Alltäglichkeiten des Lagerlebens. Die Regisseure sagen über ihren Film: "Der Film ist gewissermaßen eine offene Zusammenarbeit zwischen uns und den Bewohnern von Mosney und zugleich ein Dokument der Zeit, die wir dort verbracht haben. In dem Bemühen um einen kreativen und zugleich sozialkritischen Film stützen wir uns auf unsere Erfahrung in den Bereichen Bildende Kunst, Ausstellungen in Museen, Film- und Fernsehproduktion und Leitung von Filmfestivals." Bei der Vorstellung am Aschermittwoch, 25. Februar, um 20 Uhr im Kino achteinhalb sind die Regisseure anwesend. red

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