Interpretation der industriellen Arbeitswelt

Ommersheim/Saarbrücken. Thomas Janssen, Architekt und Mitherausgeber der Zeitschrift "Industriekultur", sieht in Benno Breyer den dritten großen saarländischen Industriemaler

Ommersheim/Saarbrücken. Thomas Janssen, Architekt und Mitherausgeber der Zeitschrift "Industriekultur", sieht in Benno Breyer den dritten großen saarländischen Industriemaler. "Für mich steht er in einer Achse mit Fritz Zolnhofer und Walter Bernstein", sagte Janssen bei der Eröffnung der Ausstellung mit ausgewählten Bildern des Ommersheimer Künstlers im Haus der Union Stiftung in Saarbrücken. "Leben in der Industrieregion", so der Titel der Werkschau, zeigt Breyers eigene Interpretation der industriellen Arbeitswelt, die gegenüber Zolnhofers sozial orientierten Menschenbildern vielmehr die technische Seite betont.

"In seiner Darstellung erscheint der Bergmann im Vordergrund des Bildes als Spezialist, der die Maschine beherrscht und stolz auf seinen Beruf ist", so Janssen. Von seinem Vorbild Zolnhofer unterscheide Breyer auch die Vielseitigkeit, die sein umfassendes Werk präge. Der ehemalige Kunsterzieher Benno Breyer, kürzlich 70 geworden, ist ein waschechter Saarländer, der auch heute noch in seinem Geburtsort lebt und arbeitet. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im Arbeiter-, Bauern- und Handwerkermilieu des Saarpfalzkreises. Neben der örtlichen Industrie in St. Ingbert haben ihn dabei vor allem der Bergbau in der Region und die Stahlindustrie der benachbarten Hüttenstädte in ihren Bann gezogen. Diese Eindrücke hat Breyer schon früh in den 50er Jahren in seinem künstlerischen Schaffen verarbeitet. red

Die Ausstellung ist bis zum 16. Oktober zu sehen (Saarbrücken-Malstatt, Steinstraße 10; montags bis donnerstags von neun bis 17 Uhr, freitags von neun bis 15 Uhr).

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