Instrumente im Dauereinsatz

Saarbrücken. Seit 1993 bereichert die Fritz Neumeyer Akademie für Alte Musik im Saarland die regionale Klassik-Landschaft. Namenspate ist der aus Saarbrücken stammende Fritz Neumeyer (1900 bis 1983), Cembalist, Pianist, Musikwissenschaftler, Komponist und einer der Väter der "historisch informierten Aufführungspraxis"

 Unser Archivfoto zeigt den Geiger Norbert Hartmann, der sich im Vorstand der Stiftung Alte Musik engagiert. Foto: Oliver Dietze

Unser Archivfoto zeigt den Geiger Norbert Hartmann, der sich im Vorstand der Stiftung Alte Musik engagiert. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken. Seit 1993 bereichert die Fritz Neumeyer Akademie für Alte Musik im Saarland die regionale Klassik-Landschaft. Namenspate ist der aus Saarbrücken stammende Fritz Neumeyer (1900 bis 1983), Cembalist, Pianist, Musikwissenschaftler, Komponist und einer der Väter der "historisch informierten Aufführungspraxis". In seinem Geist veranstaltet und unterstützt der ehrenamtlich organisierte gemeinnützige Verein Konzerte, Vorträge, Kurse und Workshops. Ein besonderes Anliegen ist die Förderung junger Künstler. Die bekannteste Veranstaltung der Neumeyer Akademie sind die Tage Alter Musik im Saarland, kurz TAMiS: In jedem Frühjahr wartet das 2001 ins Leben gerufene Festival mit einem hochkarätigen Programm auf, das internationale Stars der Alte-Musik-Szene und hiesige Könner in Konzertsälen und Kirchen präsentiert.

2009 wurde nun zusätzlich die "Stiftung Alte Musik" aus der Taufe gehoben; sie unterstützt die Neumeyer Akademie. "Die Akademie lebt von der Hand in den Mund", erklärt der Stiftungs-Vorsitzende Norbert Hartmann, daher sei die zusätzliche Gründung unbedingt notwendig gewesen. Um ihre Gemeinnützigkeit zu behalten, müsse die Neumeyer Akademie die Mittel, die ihr durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsoren zuflössen, jeweils zeitnah ausgeben, so der promovierte Wirtschaftswissenschaftler zum Hintergrund.

Eine zentrale Frage sei gewesen: Was machen wir mit unseren Instrumenten? Zehn wertvolle Stücke von der Barockgeige bis zur Orgel hatte Norbert Hartmann über die Jahre mehr oder weniger in Privatinitiative für die Akademie angeschafft. Das Vermögen der Instrumente wurde dann in die Stiftung eingebracht. Sie greift Studierenden und jungen Musikern unter die Arme, indem sie diese Klangerzeuger zur Verfügung stellt. Wegen großer Nachfrage sind sie im Dauereinsatz.

Künstler spenden Honorare

Des Weiteren versuche man, so Hartmann, "Kapital aufzubauen, um die Akademie zu unterstützen bei ihrem Bemühen, die Tage Alter Musik in ihrem Bestand zu erhalten". Bei der mit einem besonders opulenten Spielplan aufwartenden 10. TAMiS-Jubiläumsausgabe 2010 hätten die mitwirkenden Künstler ihre Honorare gespendet und somit eine finanzielle Basis der neuen Stiftung geschaffen, so Hartmann. Dennoch räumt er ein: "Wir haben uns nicht vorstellen können, dass es so schwer ist, Kapital zu gewinnen."

Daher der Appell der Stiftung Alte Musik an Liebhaber betagter Klänge um tatkräftige Hilfe: Neben jeder "Form der Barspende oder finanziellen Zustiftung" seien auch passende Musikinstrumente möglich: "Wenn Sie ein historisches Instrument besitzen und wünschen, dass es benutzt wird, um Ihnen und den ausübenden Musikern Freude zu bereiten, dann können Sie dieses Instrument in Form einer Zustiftung übereignen."

Weitere Informationen zur Stiftung Alte Musik Musik der Fritz Neumeyer Akademie gibt es unter Tel. (06 81) 91 0 24 85.

stiftung-alte-musik.de

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