Inspiriert von der Musik fremder Länder

Neunkirchen · Bezaubernde Klänge von Akkordeon und Gitarre gab es in der Stummschen Reithalle zu hören. Vor ausverkauftem Haus gab es ein Konzert mit Manfred Leuchter und Ian Melrose.

Sie sind weit gereist, die Herren Leuchter und Melrose, haben viel gesehen und viel gehört und sich inspirieren lassen von der Musik fremder Länder. Von dem "zauberhaften Ort", der Reithalle, nahmen sie ihr Publikum mit auf eine Reise. Und die voll besetzte Reithalle ließ sich am Freitagabend gerne mitnehmen von Manfred Leuchters Akkordeon und der akustischen Gitarre von Ian Melrose.

"Andere Leute gehen arbeiten, wir gehen spielen", sagte Leuchter, aber sie beherrschen dieses Spiel auf grandiose Art und Weise. So spürte man die Zerrissenheit bei dem Titel "Ramallah", einer Stadt in Palästina, die Leuchter empfunden hatte, als er dort war: Die Spannung zwischen der politisch schwierigen Situation und der Lebensfreude der Menschen. Oder auch beim "Skye boat Song", einem sehr bekannten schottischen Volkslied, das die Flucht von Prince Charles Edward Stuart zur Insel Skye beschreibt. "Es gibt viele Versionen von diesem Stück", sagte der gebürtige Schotte Ian Melrose, "und jetzt gibt es noch eine".

Sie hätten versucht, eine impressionistische Version zu schaffen, bei der man den Regen ("Wahrscheinlich hat es geregnet. Man weiß es nicht genau.") und das Schaukeln des kleinen Ruderbootes spürt. Das ist ihnen gelungen. Sie spielten sich den ganzen Abend die Bälle zu, musikalisch und auch verbal. Beide haben viel zu erzählen und lassen ihr Publikum gerne an ihrem Leben teilhaben. Es machte einfach Spaß, ihnen zuzuhören, wie sie zu ihren Titel gekommen sind. "Ian hat aus Florenz etwas mitgebracht, so romantisch, wie man es ihm gar nicht zugetraut hätte", hieß es von Leuchter als Erklärung zu "Schlendern durch Florenz", geschrieben von Ian Melrose.

Oder auch bei dem bekannten Titel von Hannes Wader "Heute hier, morgen dort": "Wir spielen es so, als hätten wir Hannes Wader in Tansania getroffen." Der Gastauftritt von Michael Marx als "special guest and local hero" war ein weiteres Highlight des Abends. Fazit: Für die Menschen an diesem "zauberhaften Ort" ein zauberhaftes Konzert.

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