Initiative: Stadtrat soll über Südumfahrung beraten

Saarbrücken · Eine „interne Untersuchung“ des Baudezernats kommt zum Ergebnis, dass eine Autobahn durchs Deutschmühlental, die die Innenstadt von Verkehr entlassten soll, nicht machbar ist. „Keine Südumfahrung, kein Tunnel, also was denn jetzt?“, fragen Saarbrücker Bürger.

"In Saarbrücken hat das Kommunalparlament bei zentralen verkehrspolitischen Themen offenbar nichts mehr zu sagen." Zu diesem Schluss kommen Walter Delarber, Wolfgang Grimm, Helmut Macher, Norbert Mendgen, Friedrich von Oppeln, Wilfried Voigt und Reinhard Wilhelm von der Initiative Südumfahrung, nachdem die SZ über eine "interne Untersuchung" des Saarbrücker Baudezernats berichtet hat. Diese Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass eine Autobahn vom Messegelände durchs Deutschmühlental zur Goldenen Bremm keine Lösung für die Verkehrsprobleme in der Saarbrücker Innenstadt ist.

Unter anderem müsste ein etwa ein Kilometer langer Tunnel im Schanzenberg gegraben werden. Über das Landschaftsschutzgebiet müsste eine etwa 600 Meter lange Brücke gebaut werden, heißt es in dem Papier, das der SZ vorliegt. Das komme mindestens so teuer wie ein Stadtautobahntunnel und bringe nichts, weil etwa 80 Prozent des Verkehrs weiter in die Innenstadt rolle, sagten die Experten der Stadt. Nur etwa 20 Prozent des Verkehrs nutze die Stadtautobahn um durch Saarbrücken durchzufahren.

Diese Zahlen zieht die Initiative Südumfahrung in Zweifel. Die Daten seien "Herrschaftswissen des Baudezernates". Die Initiative fordert "die sofortige Offenlegung aller Daten". Nur so sei "eine unabhängige Begutachtung möglich". Und eine ernsthafte Debatte im Stadtrat.

Wenn auch der Rat zu dem Ergebnis kommt, dass der Tunnel noch die Südumfahrung realisiert werden können, "muss erst recht mit Hochdruck ein möglichst autoarmes Verkehrssystem für Saarbrücken entwickelt werden", fordert die Initiative. Ein Ideenwettbewerb sei überfällig. Der neu gewählte Stadtrat solle die Initiative ergreifen und sich nicht vom Baudezernat "bevormunden lassen".

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