In Saarbrücken blüht der faire Handel

Saarbrücken. Im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens hat die Großstadt Saarbrücken noch einen weiteren Grund zu feiern: Sie ist die erste Fair-Trade-Stadt Deutschlands. Mit diesem Prädikat zeichnet die Internationale Fairhandelsbewegung Kommunen aus, die sich besonders vorbildlich für fairen Handel mit Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika einsetzen

 Ein Arbeiter auf einer Bananen-Plantage in Ecuador. Das Obst gehört zu den beliebtesten Fair-Trade-Produkten. Foto: Laroppe

Ein Arbeiter auf einer Bananen-Plantage in Ecuador. Das Obst gehört zu den beliebtesten Fair-Trade-Produkten. Foto: Laroppe

Saarbrücken. Im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens hat die Großstadt Saarbrücken noch einen weiteren Grund zu feiern: Sie ist die erste Fair-Trade-Stadt Deutschlands. Mit diesem Prädikat zeichnet die Internationale Fairhandelsbewegung Kommunen aus, die sich besonders vorbildlich für fairen Handel mit Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika einsetzen. Bei einem Festakt im Ratskeller, an dem auch Oberbürgermeisterin Charlotte Britz teilnimmt, wird der Titel heute offiziell an Saarbrücken verliehen.Fairer Handel steht unter anderem für angemessene Preise für Produkte wie Kaffee, Kakao, Tee, Bananen oder Blumen, soziale Arbeitsbedingungen für die Produzenten und hohe Umweltstandards. In 17 anderen Ländern weltweit gibt es bereits Fair-Trade-Städte, etwa in den USA, Belgien, Österreich oder Australien. Vorreiter war Großbritannien, wo 2001 Garstang in Lancashire erste Fair-Trade-Stadt wurde. In Deutschland können sich Kommunen erst seit Anfang dieses Jahres bewerben. Als der Startschuss fiel, war Saarbrücken bereit. "Wir hatten bereits darauf gelauert, dass die Kampagne auch hier beginnt und unsere Hausaufgaben gemacht", sagt Fleurance Laroppe vom Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland (NES). Sie ist die Sprecherin der Projektgruppe, die die Auszeichnung möglich gemacht hat.16 Partner, darunter auch Vertreter der Stadt, des Einzelhandels und verschiedener Vereine, haben in einem jahrelangen Prozess darauf hingearbeitet, dass Saarbrücken Fair-Trade-Stadt werden kann. Dafür mussten verschiedene Kriterien erfüllt werden. Unter anderem musste der Stadtrat einen Beschluss fassen, dass bei öffentlichen Sitzungen Fair-Trade-Produkte angeboten werden. Zudem sollen die Produkte in Geschäften, Restaurants und öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Universitäten erhältlich sein. "Wer bewusst auf das Siegel achtet, kann überall um die Ecke Fair-Trade-Produkte kaufen. Sie sind zum Beispiel bei Kaufhof, Karstadt, Rewe, Globus, Real und in vielen Bioläden im Sortiment", erklärt Wynnie Mbindyo, die auch in der Projektgruppe mitarbeitet. Für das Saarland gibt es mit "Saarbonne" sogar eine eigene fair gehandelte Kaffee-Sorte.Mit dem Erlangen des Titels Fair-Trade-Stadt ist die Arbeit der Projektgruppe nicht getan. "Wir müssen sicherstellen, dass die Kriterien auch nachhaltig erfüllt werden. Sonst kann uns der Titel Fair-Trade-Stadt entzogen werden", sagt Mbindyo. In Zukunft sollen Fair-Trade-Produkte in Saarbrücken noch intensiver vermarktet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort