In 72 Stunden Gutes getan

Saarbrücken · Lilly Werny aus Roden hat als Koordinatorin für das soziale Netzwerk Facebook und das Internet bei der jüngsten 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mitgearbeitet. Für die SZ berichtet sie heute darüber.

 Beispiel für die 72-Stunden-Aktion 2013: Die Messdiener in Bous widmeten sich am Wochenende einem Weg der Erinnerung am Seniorenheim in Bous. Foto: Rolf Ruppenthal

Beispiel für die 72-Stunden-Aktion 2013: Die Messdiener in Bous widmeten sich am Wochenende einem Weg der Erinnerung am Seniorenheim in Bous. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Eine Aktionsgruppe der 72-Stunden-Aktion benötigt Marmeladengläser. Kaum ist dieser Hilferuf auf Facebook und der Webseite veröffentlicht, klingeln die Telefone in der SR-Aktionszentrale auf dem Halberg. Zahlreiche Saarländer möchten Marmeladengläser spenden. Innerhalb weniger Minuten gibt es mehr Gläser für die Gruppe, als sie füllen kann: typischer Vorgang bei der Koordination der 72-Stunden-Aktion.

Die 72- Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist die größte Sozialaktion Deutschlands. Kinder und Jugendliche setzten sich seit Freitagabend in 72 Stunden soziale, ökologische und kulturelle Projekte um. Die Materialien und Hilfsmittel, die sie dafür benötigten, mussten sie selbst organisieren.

Das funktionierte zu einem großen Teil über das soziale Netzwerk Facebook.

Immer wieder teilen

Die Aktionsgruppen veröffentlichten auf der 72 Stunden-Web- und Facebookseite einen Beitrag, in dem sie um Hilfsmittel und ähnliches bitten. Jeder Internet-User, der eine der Seiten besucht, sieht die Hilferufe und kann sie auf seiner eigenen Facebookseite mit anderen teilen. So können weitere Leute den Eintrag ebenfalls lesen und erneut teilen.

Die Beiträge der Aktionsgruppen verbreiteten sich auf diese Weise sehr schnell. Meistens meldete sich nach wenigen Minuten jemand, der der Gruppe mit den benötigten Dingen aushelfen konnte.

Das funktionierte nicht nur mit Marmeladengläsern, sondern auch mit Toilettenwagen, Rollrasen und etlichen anderen Dingen.

Die Gruppen veröffentlichten auf Facebook und der 72-Stunden-Webseite im Internet aber nicht nur Hilferufe, sondern auch Berichte und Fotos. Ist ein Hilferuf erledigt, wandeln die Helfer in der Aktionszentrale ihn sofort in eine Erfolgsmeldung um. Dadurch sind Internet-User immer über die aktuelle Situation informiert.

Als die Sozialaktion 2004 stattfand, hatte es noch keine Webseite gegeben, erklärte Frank Kettern, Leiter der Landesstelle Saar. 2009 hatte man zwar schon einen Internetauftritt, aber noch keine Facebook-Seite. Das habe problemlos funktioniert, findet er.

"Unverzichtbar für Aktion"

Sarah Engels, stellvertretende Leiterin der Landesstelle: "Man hat damals eben mehr telefoniert und noch mehr im Radio gesendet. Jetzt ist die Arbeit anders verteilt."

Auch wenn es vor einigen Jahren ohne Facebook- und Webseite funktioniert hat, ist ein gelungener Internetauftritt inzwischen unverzichtbar für den Erfolg der Aktion.

"Obwohl immer noch sehr viele Leute durch Radiobeiträge auf die Projekte aufmerksam werden, sind Facebook- und Webseiten auf jeden Fall notwendig. Man erreicht ein viel breiteres Zielpublikum", begründet Kettern. Das ist wichtig, damit Hilferufe schnell beantwortet werden und die Gruppen ihr Projekt in den 72 Stunden auch wirklich umsetzen können.

Kettern: "Heutzutage hat eben fast jeder ein Smartphone, darauf sollte man sich einstellen."

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