Immer wieder ging es um das entzauberte Glück

Alt-Saarbrücken · Schon bei der Begrüßung der Theatergruppe Vitamin 3-T klang Begeisterung an, im vollbesetzten Schlosskeller fand am Freitag der erste von zwei Premierenabenden des Stücks „Don't happy – be worry!“ statt. Vitamin 3-T ist die Theatergruppe der Volkshochschule Regionalverband Saarbrücken (Regie: Charlie Bick).

Es ging ums Glück. Immer wieder um entzaubertes Glück. Eine Stimme aus dem Off verkündete zwischen den Szenen Forschungsergebnisse neurowissenschaftlicher und psychologischer Studien.

Den Einstieg in die Niederungen gaben mit der zweiten Szene überdrüssige Feen, angeödet von den immer gleichen Wünschen nach Haus, Geld und Liebe. Doch auch ihr eigener Horizont ist eng, sie agieren gegeneinander. Die Argloseste empfindet gar das Glück der Strafe "Latrinen putzen bei den Wichteln". Da weiß man, was man hat. Gut hat es die Frohnatur aus Szene fünf, ein echter Glückspilz, denn ist der Hund tot, muss man sich nicht mehr kümmern, ist die Frau weg , gibt es Platz für Neues. Die Neue sitzt schon auf der Parkbank.

Bick und seine Truppe bemühen nicht die Redensarten, die einem zwangsläufig in den Sinn kommen, zitiert werden Epikur und Augustinus oder George Bernard Shaw. Doch dass der Menschen Suche nach Glück sehr viel Menschliches hat, das wird hier gnadenlos in vielen Facetten gezeigt. Da ist das Paar, dem es schlicht zu gut geht. Nun ist es in einer Krise. In der Stille, im Verzicht suchen die beiden Abhilfe. Die Stille wird endgültig, ihr Hungertod im Wald wird verkündet. Auch der Glück verheißende Begriff Familie bleibt nicht verschont, ein müder Pate vom Rotenbühl wird in die Fehde gegen den Eschberg hineingezogen. Skurriler, manchmal durchaus holpriger Humor, der in den 20 Szenen ein hintergründiges Panorama von Glückssuche und Glücksforschung bietet.

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