Immer Spaß im Reha-Auto

Saarbrücken · Peter Scheuermann aus Dudweiler bringt Reha-Patienten aus dem ganzen Regionalverband zu Therapiezentren und bringt sie wieder heim. Dass er das gern tut, bemerken auch seine Fahrgäste. Da fängt die Heilung schon im Kleinbus an.

 Peter Scheuermann, beliebter Fahrer bei einem Kranken-Transportdienst, an seinem Neunsitzer in Saarbrücken. Foto: Becker & Bredel

Peter Scheuermann, beliebter Fahrer bei einem Kranken-Transportdienst, an seinem Neunsitzer in Saarbrücken. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

"Es ist immer Spaß im Auto, und das ist für manchen schon die halbe Reha", sagt Peter Scheuermann lachend und lädt, wie jeden Tag, "seine" Patienten am Therapiezentrum Winterberg ab.

Bei dem einen oder anderen hat man gar den Eindruck, er wolle gar nicht mehr gesund daheim bleiben, sondern noch gern ein paar Wochen länger mit diesem Chauffeur unterwegs sein, der immer etwas mehr gibt und tut, als man von seinesgleichen erwarten darf. "Sich auf so einen liebenswerten, hilfsbereiten Mann verlassen zu dürfen, ist fantastisch", schwärmt etwa Rudolf Krämer aus Völklingen, der nach Bänderrissen am Knie werktäglich zum Üben auf den Winterberg gefahren wird.

Peter Scheuermann ist 65 Jahre alt und einer der vielen Fahrer im Land, die in Kleinbussen Reha-Patienten und behinderte Menschen von deren Wohnorten zu Therapien oder Arbeitsstätten bringen - und nachmittags wieder zurück. Im Berufsleben war der gebürtige Dudweiler Kfz-Mechaniker und Maschinenbautechniker bei einem großen Konzern in Saarbrücken.

Nach seiner Pensionierung vor sieben Jahren suchte er einen kleinen Job "zum Erhalt des Lebensstandards und gegen die Langeweile", der ihn mit möglichst vielen Leuten zusammenbringen sollte. "Ich kann ja mit jedem und bin auch mit fast jedem per Du", sagt der Menschenfreund strahlend. Übrigens kennen ihn viele auch als langjährigen Vorsitzenden des Musikzuges Saarbrücken-Gersweiler.

So kam Peter Scheuermann über ein Zeitungsinserat zur Personenbeförderung. Da er nur einen Neunsitzer bewegt, braucht er keine nennenswerten Qualifikationsnachweise. Über sein Gehalt als Teilzeit-Mitarbeiter einer Firma aus dem östlichen Saarland mag er gar nicht reden.

Mit "weiß ich gar nicht" oder auch "viel zu wenig", schiebt er Fragen zur Entlohnung lachend beiseite. Nein, der Job sei ein wunderschönes Hobby, die Atmosphäre im Betrieb und erst recht im Wagen bestens. "Wenn es den Leuten beim Aussteigen besser geht als vorher, dann bin ich glücklich", versichert er.

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