Immer mehr Platz in saarländischen Gefängnissen

Saarbrücken · Rund 770 Menschen sitzen derzeit in den vier Saar-Gefängnissen ein. Die Zahl der Insassen ist in jüngster Zeit gesunken. Doch das sei kein Grund, Personal abzubauen, warnt der Bund Saarländischer Justizvollzugsbediensteter.

Die Gefängnisse im Saarland werden zunehmend leerer - aber die Probleme mit Drogen hinter Gittern nicht weniger. Zur Zeit sitzen rund 770 Menschen in den saarländischen Justizvollzugsanstalten in Saarbrücken , Ottweiler und Saarlouis sowie der Jugendarrestanstalt in Lebach - etwa 100 weniger als noch vor ein paar Jahren, berichtete der Bund Saarländischer Justizvollzugsbediensteter (BSJ) jetzt auf seiner Generalversammlung in Saarbrücken . "Trotz der sinkenden Zahlen benötigen wir aber weiterhin gut qualifiziertes und bezahltes Personal ", betonte BSJ-Landeschef Markus Wollscheid. Einer der Gründe dafür: Drogen seien in vielen Anstalten zu einem Problem geworden. Der BSJ fordert deshalb bessere Fortbildungen für die Bediensteten zum Umgang mit drogenabhängigen Gefangenen.

Zudem will sich die Gewerkschaft weiterem Personalabbau und Kürzungen des Beförderungsbudgets widersetzen. Sie verlangt für die rund 510 Beschäftigten außerdem eine Angleichung an die Zulagen der Polizei und Berufsfeuerwehr von bisher rund 95 auf 127 Euro im Monat. Der für den Vollzug zuständige Abteilungsleiter im Justizministerium, Günter Matschiner, bescheinigte den Bediensteten "gute Arbeit". Angesichts des Spardiktats kündigte Matschiner jedoch an, das Land wolle bis 2017 insgesamt 35 Stellen im Justiz- und Maßregelvollzug einsparen. Inwieweit der Stellenabbau durch bauliche Maßnahmen oder Videoüberwachungen kompensiert werden könne, werde dann später geprüft. Er hob zudem hervor, dass der Überstundenberg der Bediensteten in den Gefängnissen von 55 000 Stunden im Jahr 2012 auf aktuell 16 000 Stunden abgebaut worden sei.

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