Im Pokal ist nicht alles möglich

Saarbrücken · Der Frauenfußball-Zweitligist 1. FC Saarbrücken hat im DFB-Pokal eine Lehrstunde erteilt bekommen. Im Heimspiel gegen den Bundesligisten Bayer Leverkusen gab es eine 0:4 (0:2)-Niederlage.

 Sinnbildlich für das Pokalspiel gegen Leverkusen: Saarbrückens Torfrau Tilda Novotny liegt geschlagen auf dem Rasen. Foto: Schlichter

Sinnbildlich für das Pokalspiel gegen Leverkusen: Saarbrückens Torfrau Tilda Novotny liegt geschlagen auf dem Rasen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Im Pokal ist alles möglich. Die gern benutzte Floskel war in den vergangenen Tagen auch häufig rund um das Kieselhumes-Stadion zu hören - bis zum Anpfiff des DFB-Pokalspiels zwischen dem Fußball-Zweitligisten 1. FC Saarbrücken und des Bundesligisten Bayer Leverkusen . In den ersten 20 Minuten begegneten sich die beide Mannschaften denn auch auf Augenhöhe. Der Ball lief gut durch die Reihen. Doch dann zeigte sich die Überlegenheit der Gäste, die die Partie der zweiten Runde locker mit 4:0 (2:0) gewannen.

Saarbrückens 16 Jahre alte Torfrau Tilda Novotny, die anstelle der erfahrenen 26-jährigen Christina Ehl spielte, rechtfertigte ihren Einsatz in der 19. Minute mit einer starken Parade gegen Leverkusens Merle Barth. Doch zwei Minuten später war sie machtlos. Nach einem Lattenschuss von Lisa Schwab schob Francesca Weber unhaltbar zur Führung ein.

Spätestens, als Nina Ehegötz in der 42. Minute den zweiten Treffer für Bayer Leverkusen erzielte, war der Traum von "Im Pokal ist alles möglich" ausgeträumt.

"Ich glaube, wir müssen als Zweitligist noch viel arbeiten. Es war ein großer Unterschied zu Leverkusen, und das Tempo war viel schneller", sagt Novotny. "Wir haben zu viele Fehler in unserer eigenen Hälfte gemacht. Das war unser großes Problem. Dem ersten als auch dem zweiten Gegentor gingen Ballverluste voraus. Wir waren da nicht aggressiv und wach genug", erklärt FCS-Trainer Taifour Diane, dessen Mannschaft bei immer mehr zunehmender Dominanz der Gäste nur noch sporadisch zu eigenen Torchancen kam.

"Die Mannschaft hat gekämpft und hat ihre Sache insgesamt gut gemacht. Wenn du auf diesem Niveau Fehler machst, wird es halt schnell bestraft von einem Bundesligisten", sagt FCS-Team-Manager Winfried Klein. In der 76. Minute erhöhte Ramona Petzelberger auf 3:0, ehe Laura Sarah Widak in der 84. Minute zum 4:0-Endstand traf.

"Die sind einfach fit wie Sau! Es wurde immer schwerer, wenn man so viel hin und her schieben muss und die ganzen Richtungswechsel - das raubt einfach Kraft", gestand Saarbrückens Stürmerin Fabienne Schwenk, die in Weltmeisterin und Olympiasiegerin Annike Krahn eine Gegenspielerin vor sich hatte, die nach dem Spiel aufbauende Worte findet: "Der 1. FC Saarbrücken ist nicht so gut in die Saison gestartet. Ich hoffe, dass die Spielerinnen heute etwas Selbstbewusstsein tanken konnten und wünsche ihnen für die Liga alles Gute."

In der 2. Bundesliga Süd erwartet der 1. FC Saarbrücken am kommenden Sonntag um 14 Uhr den SV Weinberg - es ist das Duell des Drittletzten, der drei Punkte auf dem Konto hat, gegen den punktlosen Tabellenletzten.

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