Im einstigen Pferdestall lebt es sich nicht schlecht

Saarbrücken · Bisher wurde geschaut, jetzt wird geredet: Der Bund deutscher Architekten (BDA) Saar beendet die Reihe „Wie wohnen?“ mit Gesprächen über das Wohnen. Wir blicken zuvor in Saarbrücker Hinterhöfe.

 Versteckte kleine Gärten mitten in der Stadt: Blick von einem Hinterhof im Saarbrücker Ostviertel in den nächsten. Fotos: Iris Maurer

Versteckte kleine Gärten mitten in der Stadt: Blick von einem Hinterhof im Saarbrücker Ostviertel in den nächsten. Fotos: Iris Maurer

 Einblick in das Wohnen in der „Nische“: Wo einst Ställe und Garagen waren, sind neue Wohnungen entstanden.

Einblick in das Wohnen in der „Nische“: Wo einst Ställe und Garagen waren, sind neue Wohnungen entstanden.

Was vorne zur Straße hin mit einer denkmalgeschützten Fassade grenzt, war hinten lange Zeit eine Art Stauraum: Pferdeställe, Garagen, Unterstände. In der Saarbrücker Großherzog-Friedrich-Straße 133 gab es das alles einmal. Vor nicht allzu langer Zeit machte sich dann Architekt Markus Kollmann daran, die an den Hof angrenzenden Gebäude zum Wohnen herzurichten. Oder, wie er es ausdrückt, "innerstädtische Ausbaureserve" zu nutzen.

Noch ist nicht alles fertig, aber das Ergebnis kann sich schon sehen lassen, und sehr viele Saarbrücker wollten es sehen beim fünften Rundgang der Reihe "Wie wohnen?".

Im Saarbrücker Ostviertel, durch das die Großherzog-Friedrich-Straße führt, sind zwischen 1905 und 1914 viele Wohnungen entstanden.

Die Vorderhäuser waren meist prachtvoll, nach hinten wurde es schlicht. Bevor Markus Kollmann die unerwartet große Besucherschar durch das Viertel führte, um nicht nur den Hof, in dem er selbst lebt und arbeitet, zu zeigen, blickte er ein wenig zurück. Dabei fiel unweigerlich der Name des Architekten Wilhelm Noll. 31 Gebäude von ihm stehen in der Denkmalliste.

Und jetzt entwickelt sich in den Hinterhöfen eine neue, begehrte Art des Wohnens. Verständlich, denn hier ist es ruhig, Autos sieht und hört man kaum. Was Kollmann unter dem Titel "Nische" zeigte, ist eine spezielle Art, Wohnraum zu erschließen. Dabei durchaus zukunftsgerecht. Wenn mehr Menschen in Städten leben wollen, heißt das nicht zwingend, neu bauen zu müssen, um Wohnraum zu schaffen. Im einstigen Pferdestall oder der früheren Hinterhof-Garage kann es eben auch ganz modern, hell und sehr gemütlich sein.

Abschluss der BDA-Reihe "Wie wohnen?" am heutigen Freitag, 10. Juli, 18 Uhr, in der Uhlandstraße 24 mit "Gesprächen über Wohnen". Die Veranstaltung ist öffentlich.

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