„Ich würde mich für Japan freuen“

Saarbrücken · Im Saarland haben Bürger aus allen Nationen, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien vertreten sind, ihr Zuhause. Die Saarbrücker Zeitung stellt einige dieser Menschen in einer Serie vor. Heute: Japan.

 Kayoko Hashimoto drückt der japanischen Nationalmannschaft die Daumen. Foto: Marko Völke

Kayoko Hashimoto drückt der japanischen Nationalmannschaft die Daumen. Foto: Marko Völke

Foto: Marko Völke

Früher ist Kayoko Hashimoto bei den Public-Viewing-Partys vor der Saarbrücker Congresshalle mit der Tanzformation "Saardance Company" aufgetreten. "Während der Schulzeit habe ich mit meinen Freunden auch gerne Fußball geschaut", erzählt die 30-Jährige. Doch heute fehle ihr als Mitinhaberin des Saarbrücker Restaurants und der Brasserie "Hashimoto" dafür oft die Zeit. Ihr Beruf lasse sich nur schlecht mit den Übertragungen vereinbaren. "Gerade dieses Jahr ist das mit den Uhrzeiten besonders schwierig", sagt sie. Das erste Spiel ihres Heimatlandes hat die in Osaka geborene Japanerin, die nach eigener Aussage mit einem "fußballfanatischen Italiener" liiert ist, daher schon verpasst.

Mit zweieinhalb Jahren kam Kayoko Hashimoto nach Deutschland, seit 1993 ist ihre Familie in Saarbrücken in der Gastronomie tätig und gehört zu den 146 in der Region lebenden Japanern. Das Essen mit Stäbchen hat sich die gelernte Restaurantfachfrau als Brauch aus der Heimat übrigens bis heute bewahrt.

Was wäre, wenn bei der Fußball-Weltmeisterschaft ihre auch als "Samurai Blue" bekannte Nationalmannschaft auf die deutsche Nationalelf treffen würde? "Ich würde mich für Japan freuen, aber wäre auch nicht traurig, wenn Deutschland gewinnt", meint Hashimoto. Doch große Chancen, dass das von dem Italiener Alberto Zaccheroni trainierte Team aus Japan bei der WM in Brasilien weiter kommt, sieht sie - gerade nach der 1:2-Niederlage gegen die Elfenbeinküste - nicht. Aber 2011, erinnert Hashimoto, sei ja die japanische Frauen-Fußball-Nationalmannschaft Weltmeister geworden: "Das reicht mir", sagt Hashimoto und lächelt zufrieden.

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