"Ich würde einen Teil des Geldes spenden"

Saarbrücken. Das Lottofieber grassiert. Schließlich werden am Samstag im drittgrößten Jackpot der Deutschen Lottogeschichte rund 35 Millionen auf einen neuen Besitzer warten. Die SZ fragte Saarbrücker Bürger, ob sie ihr Glück versuchen

Saarbrücken. Das Lottofieber grassiert. Schließlich werden am Samstag im drittgrößten Jackpot der Deutschen Lottogeschichte rund 35 Millionen auf einen neuen Besitzer warten. Die SZ fragte Saarbrücker Bürger, ob sie ihr Glück versuchen.Roman Conrad, 35, Selbstständiger, will am Samstag mitspielen: "Wenn ich sechs Richtige hätte, würde ich erst einmal so richtig anfangen zu leben und meine Arbeit an den Haken hängen. Ein neues Auto und ein neues Haus müssten außerdem auch drin sein. Damit es sich so richtig lohnt, spiele ich nur, wenn viel Geld im Jackpot ist, wobei ich meine Zahlen immer spontan wähle. Der Rest meiner Familie überlässt das Tippen lieber mir und greift selbst eher seltener zum Lottoschein."Auch Gabriele Baus, 60, Lehrerin, hat bereits einen Tippschein für Samstag ausgefüllt: "Ich spiele seit etwa dreißig Jahren Lotto, habe bis jetzt jedoch nur kleinere Beträge gewonnen. Mein höchster Gewinn lag bei 770 Euro im Spiel 77. Da hatte ich Glück mit den Endziffern. Sollte es für mich diesen Samstag endlich mit den Millionen klappen, würde ich auf jeden Fall einen Teil des Geldes spenden und den Rest in einem Fonds anlegen. Ich bin die Einzige aus unserer Familie, die regelmäßig Lotto spielt. Ich benutze immer dieselben Zahlen - alles Geburtsdaten meiner Lieben."An der Quelle in Sachen Lotto sitzt Ingrid Weber, 58, denn sie arbeitet in einer Lotto-Annahmestelle. "Ich spiele immer Quicktipp und überlasse meine Zahlen dem Zufall. Bis jetzt hat es aber nur mit kleinen Beträgen um die 39 Euro geklappt. Mein Mann und ich spielen seit etwa sechs Jahren, und falls wir die 35 Millionen gewinnen, gründen wir eine Stiftung und spenden einen Großteil. Vom Rest bauen wir uns ein Haus."Caroline Geibel, 19, Kauffrau für Bürokommunikation, hingegen will am Samstag nicht tippen. "Ich habe noch nicht oft Lotto gespielt - vielleicht fünfmal, wenn's hoch kommt, und nie was gewonnen. Deshalb habe ich recht schnell die Lust verloren und will eigentlich nicht mehr spielen. Die Chance, dass man gewinnt, ist so schwindend gering, dass ich mir mein Geld lieber spare. Aber meine Mutter spielt oft Lotto, hätte auch schon mal viel Geld gewonnen - aber dummerweise hatte sie vergessen ihren Tippschein abzugeben."Auch Renate Goepel, 69, Rentnerin, wird nicht mitmachen: "Früher habe ich oft Lotto gespielt, aber nie etwas gewonnen. Vielleicht lag es daran, dass ich häufig mit geschlossenen Augen getippt habe. Ansonsten nahm ich ab und zu auch Geburtsdaten aus der Familie. Was ich mit dem vielen Geld machen würde, wenn es doch noch mal klappen sollte, weiß ich aber schon. Ich würde einen Großteil anlegen, meine Tochter beschenken und mir ein neues Auto leisten."Robert Henry, 62, aus Kleinblittersdorf ist ein geübter Lottospieler. Seit 25 Jahren spielt er regelmäßig, hatte schon fünf Fünfer mit Gewinnen bis zu 32 000 DM. "Aber seit es den Euro gibt, habe ich nichts mehr gewonnen", sagt er und ist sicher, dass er in den 25 Jahren mehr Geld ausgegeben als gewonnen hat. Trotzdem lasse ihn das Lottofieber nicht los. Er tippt mit System und träumt vom Hauptgewinn. "Ich habe die Illusion vom großen Los", sagt er, wobei er gar nicht wisse, was er mit einem Hauptgewinn machen sollte: "Direkte Wünsche habe ich keine. Ich denke vielmehr zuerst an die Verwandtschaft und wem ich dann was geben könnte." Der Jackpot ist für ihn nicht der Grund, die Annahmestelle zu besuchen. Henry tippt immer, auch wenn der Gewinn nicht so hoch ist. "Ich kann ja nur gewinnen, wenn ich spiele", ist sein Motto. "Ich habe die Illusion vom großen Los" Robert Henry, 62

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