„Ich wäre Bridget Jones“

„Au Cinéma“ heißt das neue Programm der erfolgreichen Chansonband Die Schoenen. Alles soll sich um das Kino und seine Musik drehen. Am Samstag, 10. Mai, 20 Uhr, ist Premiere in der Sulzbacher Aula. SZ-Redakteurin Susanne Brenner hat Sängerin Anne Schoenen vorab zum Programm und zu ihren cineastischen Vorlieben befragt.

 Ganz schön kess: Die Schoenen haben ein komplettes künstlerisches Konzept zu ihrem neuen Programm – mit Videos im Plüschkino und entsprechend bearbeiteten Fotos. Fotos: Die Schoenen

Ganz schön kess: Die Schoenen haben ein komplettes künstlerisches Konzept zu ihrem neuen Programm – mit Videos im Plüschkino und entsprechend bearbeiteten Fotos. Fotos: Die Schoenen

 Ohne Paris geht gar nichts in den erfolgreichen Programmen der Schoenen.

Ohne Paris geht gar nichts in den erfolgreichen Programmen der Schoenen.

Auf der Internet-Seite der Schoenen gibt es zwei wundervolle Videoclips zum neuen Programm. Sie spielen in einem Kino, das offensichtlich komplett den herrlichen Plüsch-Charme der großen Filmtheater-Zeiten bewahrt hat. Wo haben Sie dieses Juwel gefunden?

Anne Schoenen: Wir haben lange recherchiert und tatsächlich im Saarland in Wadern dieses Juwel gefunden. Das Programmkino heißt "Lichtspiele Wadern" und wird von einem Verein organisiert, der es außerdem mit viel Liebe zum Detail renoviert hat. Das sind alles ganz interessierte und sehr nette Leute, deshalb haben wir auch extra den Namen gefilmt und möchten damit Werbung machen.

Filmmusik - da denken wahrscheinlich viele Leute eher an John Williams und Star Wars oder Ennio Morricone und sein Lied vom Tod. Die Schoenen singen ja aber normalerweise keine Blockbuster-Hits, sondern Chansons. Was für Filmsongs haben Sie ausgewählt, und interpretieren Sie ausschließlich Musik aus französischen Filmen?

Anne Schoenen: Es gibt ja viele schöne Songs aus älteren, amerikanischen Filmen wie beispielsweise die "Thomas Crown Affair" mit Steve McQueen, die aber aus der Feder des Franzosen Michel Legrand stammen. Deshalb spielen wir auch "Les moulins de mon coeur". Aber englische Songs wie die "Lovestory" haben mit dem französischen Text damals Mireille Mathieu zum Shooting Star gemacht. Deshalb lag es nahe, dieses Lied in ein neues Gewand zu stecken und es mit einem wirklich tollen Arrangement an unsere Besetzung anzupassen.

Wie kam es überhaupt zu der Idee, das Kino und seine Lieder zu feiern?

Anne Schoenen: Es kam mir in den Sinn, weil ich ein Filmmusikfan bin. Die Mitmusiker waren direkt überzeugt, obwohl wir schon unter einem anderen Programm-Namen begonnen hatten zu proben.

Gehen Sie gern ins Kino? Welchen Film haben Sie zuletzt gesehen?

Anne Schoenen: Ich liebe das Kino! Mein letzter Film war: "The grand Budapest Hotel". Leider kommt man, wenn man noch kleine Kinder hat, nicht so oft ins Kino. . .

Haben Sie einen Lieblingsfilm?

Anne Schoenen: Es gibt viele: "Grüne Tomaten" und "Is was Doc" mit uralter Komik - um mal in der älteren Kiste zu stöbern. Natürlich ziehen mich Streifen wie "Star Wars" oder "Avatar" in ihren Bann, den habe ich sogar gleich zweimal gesehen.

Die Schoenen sind seit über 15 Jahren überaus erfolgreich. Feste Größe dabei sind Sie als Sängerin. Von der Ursprungs-Band ist niemand mehr dabei. Wie finden Sie Ihre Musiker, und wer spielt aktuell mit?

Anne Schoenen: Die Band wuchs ja über die Zeit an, das erste große Konzert 1998 bestritt Jörg Jenner aber schon mit, der immer noch zur Crew gehört. Vincenzo Carduccio ist seit fünf Jahren dabei und seit vier Jahren Alex Huber am Schlagzeug - das sind auch die beiden Franzosen der Gruppe. Das jüngste Mitglied ist Endi Caspar an der Gitarre. Er gibt dem Sound ein neues Gesicht, da er eine halbakustische Gitarre spielt und gern die Arrangement-Ideen von Jörg aufgreift und oft auch weiterführt. Gemeinsam wird da gefeilt und ausprobiert. Das macht echt Laune.

Wird es Ihnen eigentlich nie zuviel? Immerhin haben Sie zwei Kinder und arbeiten noch als Lehrerin. Und die Erarbeitung eines neuen Programms kostet ja sicher viel Zeit. Gibt es da nicht manchmal Zoff in der Familie, wenn Mama schon wieder zur Probe muss?

Anne Schoenen: Doch! Aber selten! Denn zum letzten Silvester war schon klar: Kinder jetzt fängt die Probe-, Film- und Aufnahmezeit an. Ihr wisst ja, was das heißt . . . Und was soll ich sagen? Sie kennen es nicht anders. Zum Glück ist meine Familie auch mein schärfster Kritiker. Trotzdem - ohne Unterstützung meines Mannes und auch meiner Eltern würde manches nicht gehen.

Wenn Sie selbst eine Filmfigur sein dürften, wen würden Sie wählen?

Anne Schoenen: Ich glaube, mit meinem Witz und meiner Ironie käme ich mit der Rolle der Bridget Jones gut klar. Wie man ordentlich zunimmt, weiß ich mittlerweile auch!

Premiere von "Au Cinéma" am Samstag, 10. Mai, 20 Uhr, in der Aula in Sulzbach, Gärtnerstraße 12. Karten zu 8 Euro kann man über die Homepage der Gruppe bestellen: www.dieschoenen.de

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