„Ich brauche Tage, bis die innere Uhr richtig tickt“

Quierschied · „Eine Stunde vor oder zurück?“ Diese Frage stellt sich am Wochenende wohl so mancher, denn die Sommerzeit beginnt. Doch nicht alle finden die Uhrenumstellung sinnvoll. Die SZ wollte wissen, wie die Sulzbachtaler (Fotos: Becker&Bredel) mit der Zeitumstellung klarkommen.

"Gerade jetzt, wo es schon so früh hell ist, soll die Uhr wieder eine Stunde vorgestellt werden", ärgert sich Jürgen Zinsmeister aus Quierschied. Seiner Meinung nach könne die Sommerzeit problemlos abgeschafft werden. "Ursprünglich sollte die Umstellung der Zeit doch den Energieverbrauch reduzieren. Da das, so wie ich das sehe, nicht der Fall ist, könnte man die Winterzeit ganz normal weiterlaufen lassen", findet der 62-jährige Textilkaufmann.

Auch Barbara Meyer ärgert sich über das Zeitproblem. Ich muss mit meinem Marktstand ab der Umstellung morgens wieder eine Stunde länger in der Kälte stehen", beschreibt uns die 65-jährige Sulzbacherin. Die Kauffrau finde es zwar schön, wenn es abends länger hell bleibt, sie denke aber auch an diejenigen, die abends früh ins Bett müssen. Hilde Nau hat keine Probleme mit der Uhrenumstellung. Die 48 Jahre alte Hausfrau aus Quierschied habe sich daran gewöhnt. "Ich brauche zwar ein paar Tage, bis meine innere Uhr wieder richtig tickt, trotzdem stört mich diese eine Stunde nicht. Auch Jürgen Link, den wir in Quierschied getroffen haben, lässt sich von der Umstellung der Zeit nicht irritieren. "Für mich persönlich macht es keinen Unterschied, ob wir gerade in der Sommer- oder der Winterzeit leben. Ich werde immer um sechs Uhr wach. Außer, dass es die ersten Wochen morgens noch einmal dunkler ist als zuvor, merkt man davon sowieso nicht viel", findet der 70 Jahre alte Kaufmann.

"Fraglich ist ja, ob der Energiespareffekt wirklich so gegeben ist", gibt Iris Weller aus Neuweiler zu bedenken und erzählt: "Ich finde, dass die Zeitumstellung in vielen Bereichen belastend ist. Beispielsweise können ältere, pflegebedürftige Menschen die Umstellung der Zeit gar nicht mehr nachvollziehen." Außerdem müssen die Menschen jedes Mal aufs Neue überlegen, ob die Uhr jetzt vor oder zurück gestellt werde, so die 56-jährige Hausfrau. Ingrid Weiler (63) aus Quierschied findet, dass die Zeitumstellung nicht nur uns Menschen betrifft: "Auch Tiere sind davon betroffen. Die wissen gar nicht, was passiert. Ich bin dafür, dass man die Sommerzeit wieder abschafft. Es ist mir nicht wichtig, abends noch eine Stunde länger im Garten sitzen zu können. Und je älter ich werde, desto mehr merke ich, wie mir die Zeitumstellung etwas ausmacht", erzählt die Hausfrau. "Wenn wir bei der Normalzeit bleiben würden, wäre das für alle leichter", dieser Ansicht ist Werner Ehrlich aus Quierschied. Er fände es schön, wenn die Sommerzeit abgeschafft werden würde, dann müsse man sich nicht jedes halbe Jahr noch einmal neu daran gewöhnen, überlegt der 63 Jahre alte Arbeitsuchende.

"Nach ein bis zwei Tagen Umgewöhnungszeit komme ich mit der Zeitumstellung recht gut zurecht", weiß der 60-jährige Wilhelm Schütz aus Quierschied. "Ich finde es angenehm, wenn es nach Feierabend noch länger hell ist. Wenn die Zeitumstellung allerdings für die Mehrheit belastend ist, würde es mir nichts ausmachen das ganze Jahr über mit der Winterzeit zu leben", so der Polizeibeamte.

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