„Ich bin stolz auf die Jungs“

Quierschied · Bereits eine Stunde vor Spielbeginn waren alle Parkplätze belegt. Über 1000 Fans pilgerten zum Saarlandpokalspiel zwischen der SpVgg. Quierschied und dem 1. FCS. Und die Erwartungen waren groß.

 Eine lange Schlange bildete sich am Eingang, über 1000 Fans strömten zum Spiel. Fotos: Andreas Schlichter

Eine lange Schlange bildete sich am Eingang, über 1000 Fans strömten zum Spiel. Fotos: Andreas Schlichter

 Björn Lippert aus Quierschied ist für die Würste verantwortlich.

Björn Lippert aus Quierschied ist für die Würste verantwortlich.

 Dorothee Klein, Mama eines Jungschiedsrichters, an der Kasse.

Dorothee Klein, Mama eines Jungschiedsrichters, an der Kasse.

"Das ist nicht das Spiel des Jahres", sagte Toni Schöneberger, der Schatzmeister des Fußball-Landesligisten SpVgg. Quierschied, "es ist das Spiel des Jahrzehnts." Zwar bestreitet der Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken jedes Jahr sein "Trainingsauftaktspiel" am Franzenhaus, "aber so ein Pflichtspiel ist doch etwas ganz anders", betonte Quierschieds Vorsitzender Lutz Maurer, "da gehen alle viel motivierter zur Sache. Nicht nur die auf dem Platz."

Rund 50 Helfer hatten die Quierschieder am Dienstag aufgeboten, um den reibungslosen Ablauf des Saarland-Pokal-Knüllers zu gewährleisten. Schon eine Stunde vor Spielbeginn waren die Parkplätze rund ums Sportgelände ausgebucht, an den Kassen bildeten sich lange Schlangen. Letztlich über 1000 Fans wollten dieses Spiel sehen. Der Ansturm und das Interesse waren also groß. Ebenso die Erwartungen. "In Quierschied redet man heute noch mit Stolz vom legendären 0:0 gegen den großen FCS vor 60 Jahren", erinnerte Paul Pendorf vom Heimat- und Verkehrsverein, "vielleicht gelingt ja heute auch so etwas." Die Nerven lagen blank bei den Quierschieder Spielern - zumindest bei denen der F-Jugend. "Ich war sehr aufgeregt", gestand der 8-jährige Ben, der mit den Profis einlaufen durfte. Das Team von Trainer Markus Woll zeigte dagegen wenig Respekt vor der Truppe von Milan Sasic. "Noch 70 Minuten bis zur Verlängerung", scherzte Thomas Häck im Publikum. Doch eine Viertelstunde später brachte Thomas Rathgeber dem Favoriten die knappe Führung, die auch zur Pause bestand hatte. "Es ist toll, was hier los ist", sagte Silke Haungs-Büch, "die Quierschieder halten sich gut, sie werden sicher nicht abgeschossen." Die Chefin des Gemeinde-Kindergartens sollte recht behalten. Zwar traf der eingewechselte Vito Plut nach einer Stunde zum 2:0, aber auch die Gastgeber hatten ihre Möglichkeiten. Aldo Testa köpfte knapp vorbei, Pietro Santaguida scheiterte an Torwart Michael Müller und den Schuss von Jan Bernarding klärte Martin Forkel auf der Linie. "Den hab ich schon drin gesehen", ärgerte sich Bernarding, "aber das ist vielleicht der Unterschied zu den Profis. Die haben dann dort noch einen stehen." Die Analyse von Gästetrainer Sasic "wir haben lange gebraucht, um uns gegen einen defensiv sehr starken Gegner durchzusetzen" war nur eines der vielen Komplimente für die Hausherren.

Die FCS-Fans stellten das Weiterkommen ihrer Lieblinge in den Mittelpunkt, von der spielerischen Qualität waren sie wenig angetan. "Ich bin nicht enttäuscht. Ich hatte aber auch nicht mehr erwartet", meinte Udo Lieblang achselzuckend. "Ich bin stolz auf die Jungs", sagte dagegen Quierschieds Trainer Woll, "wir haben nicht nur gut verteidigt, wir konnten gerade in der zweiten Halbzeit auch Akzente setzen." Das konnte auch der Vorsitzende Maurer von seinen Helfern sagen, die alles gegeben haben. So wie Tina und Björn Lippert, die dafür sorgten, dass niemand hungrig nach Hause gehen musste. "Ich glaube ich habe etwa 800 bis 900 Würste gebraten", meinte Lippert am Ende eines Abends, über den man trotz Niederlage noch lange mit Stolz sprechen darf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort