Hut ab vor einem spannenden Kollektiv

Saarbrücken · . Was ist spannender als eine Band, die sich allen Kategorisierungen entzieht? Wie die junge Kölner Truppe „Muskat“ um den saarländischen Schlagzeuger David Kiefer.

Hatte man das Quintett bei seinem Auftritt zur Soiree der Reihe "Sonntags ans Schloss" gerade in die Schublade Folkpop gesteckt, schlug es ein paar flinke Country-Töne an, wechselte über groovigen Pop zu druckvollem Rock oder entschwand in psychedelische Sphären à la Sixties. Mal standen akustische Gitarren im Fokus, mal eine elektrische, dann drängte eine zarte Ukulele an die Front oder ein Akkordeon versüßte eine melancholische Ballade. Langeweile hatte keine Chance bei dem immer wieder überraschenden Mix zwischen Songs in schönster Artpop-Tradition mit Rhythmuswechseln am laufenden Band und Liedern mit ohrwürmigen Refrains - bei denen die beiden Sanges-Ladys die Hörer schon mal zum Mitträllern einluden: Olivia Sawano und Miriam Berger sind die Seele des Teams und garantieren mit dem zerbrechlichen Timbre ihrer perfekt harmonierenden Stimmen die Wiedererkennbarkeit von Muskat . Eines Kollektivs, das eigentlich zu anspruchsvoll musiziert, um wirklich erfolgreich zu sein, und dennoch das Schloss-Auditorium entzückte. Chapeau!

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