Homogener Sound einer dynamischen Band

St Wendel · Instrumentale Klassiker, barjazziger Gesang: Der Big-Band-Sound des Silent Explosion Orchestras beeindruckte die 100 Zuhörer im Kulturzentrum Alsfassen. Es swingte und groovte souverän. Dabei war es erst der zweite Auftritt des Ensembles.

 Sängerin Svenja Hinzmann begeisterte mit ihrer Stimme. Foto: Faber

Sängerin Svenja Hinzmann begeisterte mit ihrer Stimme. Foto: Faber

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Der 22-jährige Schlagzeuger Kevin Naßhan aus Hülzweiler hatte im vergangenen Jahr eine Schar gleichgesinnter Musiker zusammengetrommelt, um dem Big-Band-Sound zu frönen. Der Name war mit Silent Explosion Orchestra schnell gefunden. Nach dem Auftritt bei den Saarwellinger Jazztagen überzeugte das Ensemble nun beim Konzert der Young-Connection-Serie im Kulturzentrum Alsfassen.

"Es macht riesig Bock, in dieser Band zu spielen", schwärmte der 20-jährige Gitarrist Paul Baureis aus St. Wendel. Sein Bruder Leo (18, Bariton-Saxofon) ergänzte: "Die beste Band, mit der ich es bis jetzt zu tun hatte." Bei der Interpretation des Chick-Corea-Klassiker "La Fiesta" konnte sich Paul Baureis als Solist so richtig ausleben. Gemeinsam meisterte das Silent Explosion Orchestra die Balance zwischen traditioneller Big-Band-Literatur und modernen Klängen, mal rhythmisch, mal emotional. Und sogar einmal zwischendrin sanft sich auf Zehenspitzen bewegend "Walking Tiptide". Klar, während der swingenden Count-Basie-Nummer "Funtime" kam auch der Spieltrieb der Musiker nicht zu kurz.

Jede Menge Applaus

"Der Sound der Bläser ist sehr homogen, die Band sehr dynamisch, und die Soli sind durchweg sehr gut", fand Besucher Peter Morsch aus Marpingen. Kein Wunder, Anfänger sind das alle nicht. Ein Großteil der Musiker kennt sich seit Jahren von der Schule, oder früheren Projekten. Die Musiker seien Profis und spielten unter anderem im Bundes- und Jugendjazzorchester, erklärte Bandleader Naßhan. Barjazz-Atmosphäre verbreiteten die beiden Einsätze von Sängerin Svenja Hinzmann, deren smoothige Stimme bei den Songs "What a difference a day makes" und Norah Jones "Dont know why" erklang. "Wir haben auch noch eine Überraschung dabei", kündigte Naßhan an. Mit Andreas Braun sei noch relativ kurzfristig ein Sänger zum Band-Projekt gestoßen. Nach der Interpretation von "Mack the knife", behauptete Sänger Braun "Just a Gigolo" zu sein. Ohne Frage stellte er dabei seine Entertainer-Qualitäten unter Beweis. Buddy Richs "Big Swing Face" schloss den eigentlichen Konzertabend ab, zwei Zugaben legte das Ochestra noch drauf.

Die 100 Besucher im Kulturzentrum erhoben sich von ihren Plätzen und spendeten dem Ensemble jede Menge Applaus. "Der Auftritt war ein Gewinn für unsere Konzertreihe", resümierte die zufriedene Beatrice Latz vom veranstaltenden Young-Connection-Team. Das Silent Explosion Orchestra hat in der Zukunft noch einiges vor. Stilistisch breiter, schwebt Naßhan vor, solle die Songauswahl noch werden, eine breitere Bande an Arrangements einstudiert werden. Der nächste Schritt seien dann eigene Kompositionen, sowie das Zusammenspiel mit Gast-Solisten.

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