Homburgs heiße Wahlkampfthemen

Homburg · Die Homburger wählen am 25. Mai ihr Stadtoberhaupt.

Da wollten viele Bürger im Vorfeld natürlich wissen, wie sich die vier Kandidaten - Peter Fuchs (CDU), Marc Piazolo (unabhängiger Kandidat), Rüdiger Schneidewind (SPD) und Barbara Spaniol (Linke) - denn nun präsentieren und was sie für die Stadt bewirken wollen. Nicht nur jetzt, sondern vor allem für die kommenden Jahre. Aus diesem Grund bot die Saarbrücker Zeitung zusammen mit dem Saarländischen Rundfunk wieder eine Podiumsdiskussion im Saalbau an, Moderatoren waren Peter Neuheisel (SZ) und Thomas Gerber (SR). Das Interesse an der Podiumsdiskussion war riesig, schon vor Beginn um 19 Uhr standen Menschentrauben vor dem Eingang des Saalbaus, die Parkplätze im Umkreis waren allesamt belegt. Am Ende waren es mehr als 700 Besucher, die den Saalbau füllten - und bei weitem nicht nur Parteifreunde der Kandidaten, sondern "ganz normale" Besucher, die nicht nur aus der Innenstadt, sondern auch zahlreich aus den Stadtteilen gekommen waren.

Zunächst stellten sich die Kandidaten kurz vor und erklärten, warum sie den OB-Posten überhaupt anstrebten. Darüber waren sich alle Vier einig: Sie wollen gestalten, die Stadt voranbringen, sie wollen die "Herausforderung annehmen" und "für alle Bürger da sein". Wie dies nun aussehen soll, darüber schieden sich dann die Geister. Erstes Thema war der Schwimmbadbau, zumal just am selben Vormittag das Richtfest über die Bühne gegangen war.

Für den im Rathaus tätigen Kandidaten und derzeitigen Beigeordneten Rüdiger Schneidewind war klar: "Das Kombibad ist eine gute Sache". Er stellte noch einmal klar, dass die Stadt die Baukosten von 18 Millionen Euro ("mit allem Pipapo") so durchkalkuliert habe, "dass das Bad machbar ist und im Kostenrahmen bleibt". Peter Fuchs betonte: "Für mich war das Schimmbad von Anfang an ein guter und wichtiger Schritt. Das Grundstück hat uns nichts gekostet, und den Lärm hört man nicht." Auch Barbara Spaniol von den Linken betonte: "Eine Kreis- und Universitätsstadt braucht ein Schimmbad". Marc Piazolo hingegen bemängelte den Standort in Bahnnähe und erwähnte die Folgekosten, die auf die Bürger zukommen könnten. Doch jetzt, da der Bau bereits seinen Lauf nähme, ,,muss das Bad ein Erfolg werden".

Dass der Abend durchaus emotional aufgeladen war, zeigte sich daran, dass das eigentlich abgehakte Thema "Einkaufsgalerie ECE" dennoch wieder hochkochte, weil es ein Grundproblem beleuchtet: Was wird aus Homburg als Einkaufsstadt? Es müsse zwischen großen und kleinen Geschäften keinen Widerspruch geben, sagte Fuchs, "die Kunden-Frequenzen müssen stimmen." Auch Schneidewind betonte: "Die Homburger wollen ein großes Angebot".

Für Piazolo und Spaniol bot dieses Thema eine Gelegenheit, "mehr Bürgerbeteiligung bei wichtigen Entscheidungen" einzufordern - auch, wenn es zur Enklerplatz-Bebauung kommen sollte. Auch bei der geplanten Errichtung von Windrädern am Weißen Triesch habe die Bürgerbeteiligung zu wünschen übrig gelassen: "Wir können das dort nur machen, wenn die Bürger einverstanden sind", betonte nicht nur Schneidewind, sondern auch Spaniol. Für Fuchs und Piazolo, diesmal in ungewohnter Eintracht, war aber auch klar: "Wenn man die Energiewende will, muss man entsprechend handeln." Was aber nicht heiße, dem Bürger ungefragt Windräder vor die Nase zu setzen.

Unstrittig war der Standort Hohenburgschule für die Volkshochschule: "Ich befürworte ganz klar die Hohenburgschule als Dauer-Bleibe", meinte Spaniol. "Wir müssen im Rat klären, wie die Hohenburgschule zukunftstüchtig wird. Ich bin ganz klar für die VHS dort." Die VHS müsse ,,da drin bleiben", sagte auch Piazolo. "Noch besser hätte mir gefallen, wenn auch die Musikschule dorthin käme." Und auch für Schneidewind ist die Hohenburgschule "ideal für die VHS. Durch diesen Standort wird auch die Innenstadt belebt".

Das Homburger Publikum, das kräftig applaudierte oder auch schon mal mit "Buh"-Rufen reagierte, bekam im Saalbau einen lebhaften Abend mit den vier Kandidaten geboten. Egal, was die Bürger nun wählen, sie sollten auf alle Fälle wählen gehen, war die abschließende Botschaft der beiden Moderatoren. > Weiterer Bericht folgt

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