Hochschulen starten virtuellen Campus

Saarbrücken. Studierende aller saarländischen Hochschulen sollen künftig auf einem gemeinsamen virtuellen Campus, "E-Campus Saar", im Internet lernen, kommunizieren und sich über Lehrangebote informieren können

Saarbrücken. Studierende aller saarländischen Hochschulen sollen künftig auf einem gemeinsamen virtuellen Campus, "E-Campus Saar", im Internet lernen, kommunizieren und sich über Lehrangebote informieren können. Ein entsprechende Ziel- und Leistungsvereinbarung unterzeichneten gestern Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Joachim Rippel, Universitätspräsident Volker Linneweber, Wolfgang Cornetz, Rektor der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW), Ivica Maksimovic, Rektor der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HbK) und Thomas Duis, Rektor der Hochschule für Musik Saar (HfM). "Die an der Universität des Saarlandes seit 2001 entwickelte Virtuelle Saar Universität (Visu) hat bereits Früchte getragen. Jetzt sollen auch die anderen Hochschulen an dieser Innovation teilhaben", sagte Joachim Rippel gestern bei der Vorstellung des E-Campus im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft. Nach Auskunft von Christoph Igel, Leiter des Kompetenzzentrums Visu, geht es darum, Prozesse effektiver zu gestalten. Erreicht werde dies etwa durch die Möglichkeit, sich online zu Seminaren und Prüfungen anzumelden. Andererseits sei es das Ziel des E-Campus, die Möglichkeiten des Internets zur Vermittlung von Lerninhalten zu nutzen und dabei einen didaktisch-methodischen "Mehrwert" zu erzielen. Die Seite www.ecampus-saar.de ist bereits seit dem Sommersemester im Netz. Nach und nach soll sie nun von den Hochschulen mit Inhalten gefüllt werden. "Dabei sind wir auf unsere Kollegen angewiesen", so Wolfgang Cornetz. Thomas Duis geht davon aus, an der HfM noch Überzeugungsarbeit für einen verstärkten IT-Einsatz leisten zu müssen. Doch steht er - ebenso wie Ivica Maksimovic von der HbK - dem virtuellen Angebot aufgeschlossen gegenüber. Duis und Maksimovic betrachten den E-Campus als "spannendes Experimentierfeld". "Wir werden keine Fernuniversität Hagen", kam Universitätspräsident Linneweber möglichen Einwänden gegen den E-Campus zuvor. Die Lehrangebote im Netz seien lediglich eine Ergänzung und keinesfalls ein Ersatz für Präsenzveranstaltungen. Laut Christoph Igel wird der E-Campus dazu beitragen, den "Lernstandort Saarland" weltweit sichtbar zu machen. Die Kosten für den E-Campus Saar belaufen sich nach Auskunft von Wirtschaftsminister Rippel auf 570000 Euro. Davon bezahlt 70 Prozent das Land, 30 Prozent die Hochschulen. rae

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