Hochschule ohne Parkplätze?

Saarbrücken · Die Neugestaltung der Flächen rund um die Moderne Galerie hat auch Auswirkungen auf die Hochschule für Musik. Noch ist unklar, wo ihre Studenten und die Konzertbesucher künftig parken können. Das macht Rektor Wolfgang Mayer große Sorgen. Eventuell müssten Parkplätze im Parkhaus am Theater gemietet werden.

 Diese Parkplätze fallen nach Angaben von Wolfgang Mayer, Rektor der Musikhochschule weg, wenn das Umfeld der Modernen Galerie verschönert wird. Gemeinsam mit dem Ministerium soll eine Lösung gefunden werden. Foto: Oliver Dietze

Diese Parkplätze fallen nach Angaben von Wolfgang Mayer, Rektor der Musikhochschule weg, wenn das Umfeld der Modernen Galerie verschönert wird. Gemeinsam mit dem Ministerium soll eine Lösung gefunden werden. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Von der Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Modernen Galerie wird auch die Hochschule für Musik (HfM) profitieren. Denn für die Anlagen der beiden benachbarten Kulturinstitutionen planen die Museumsarchitekten Kuehn und Malvezzi eine gemeinsame gestalterische Lösung, wie aus einem Guss.

Die HfM begrüße die "große Lösung", sagt HfM-Rektor Wolfgang Mayer. "Wir warten schon die ganze Zeit darauf, dass es mit den Arbeiten weitergeht, damit unser Umfeld auch mal so aussieht, dass man sich freut, hierherzukommen." Angesichts der Planungen, die der HfM schon vorgestellt wurden, sei er auch zuversichtlich, dass das Umfeld schöner sein werde als heute, betont der Rektor.

Allerdings bergen die Entwürfe laut Mayer noch einige offene Fragen. Sie beträfen die Neugestaltung des Haupteingangs der HfM, der maroden Überdachung und der Zufahrt, die etwa für die Zulieferer der Mensa und den Rundfunk-Übertragungswagen bei Konzerten wichtig sei.

Die größte ungelöste Frage aber betreffe das Parken, um welche sich auf Anregung des Kultusministers jetzt eine eigene Arbeitsgruppe aus Vertretern des Ministeriums und der HfM kümmern solle. Bisher verfügt die HfM über rund 80 Stellplätze für Autos, rund 50 zur Straßenseite und die übrigen auf einem provisorisch wirkenden Schotterplatz Richtung Saar. Für die konstant 455 Studenten und die rund 120 Dozenten reichten diese Parkplätze jedoch nicht aus, betont Rektor Mayer. Weil etliche von ihnen große, schwere Instrumente zu transportieren hätten, seien sie auf nahe Stellplätze angewiesen. Offizielle Berechnungen hätten einen Bedarf von 110 Stellplätzen ergeben. Mit der Neugestaltung des Umfelds werden aber nicht mehr hinzukommen, sondern im Gegenteil die bisherigen 80 Plätze ersatzlos gestrichen. "Die einzige Möglichkeit, die wir derzeit sehen, ist, im benachbarten Theater-Parkhaus Plätze zu mieten", erklärt Mayer. Sorgen machen dem Rektor aber auch die Parkmöglichkeiten für Konzertbesucher . Die HfM veranstalte 200 Konzerte pro Jahr, die jedes Mal große Parkplatznöte mit sich brächten. Mayer befürchtet, dass die Besucher künftig fernbleiben könnten, wenn sie an der HfM keine Gratis-Parkplätze mehr finden. "Die Konzerte sind aber wichtig, sie sind Bestandteil der Ausbildung", betont er. Und kein Student spiele gern vor leerem Saal. Doch nicht nur an Parkraum mangelt es der HfM, auch an Unterrichts- und Übungsräumen für die Studenten - und das schon seit Jahren.

2010/2011 sollte die HfM mit Geld aus dem Konjunkturpaket II einen Neubau erhalten, für den man den Anbau Richtung Bismarckstraße abreißen wollte. "Er hätte uns einen Raum-Zugewinn von 1000 Quadratmetern gebracht", sagt Mayer. Trotz Genehmigung wurde das Vorhaben abgesagt, weil man den Bau nicht innerhalb der Fristen des Konjunkturprogramms hätte fertigstellen können, so der Rektor. Zurzeit verhandele die HfM über eine Nutzung des Gemeindezentrums an der alten evangelischen Kirche in St. Johann, damit ließe sich aber nur die Hälfte des Raumbedarfs decken. Mayer gibt die Hoffnung nicht auf, dass die HfM die ihr zugesicherten 1000 Quadratmeter zusätzlichen Raum zumindest langfristig erhält. "Wir müssen uns auch in puncto Ausstattung im Wettbewerb mit den 24 deutschen Musikhochschulen behaupten", mahnt der Rektor, "und da stehen wir nicht gut da, im Gegenteil."

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