Hier spielt bald die Musik

St Wendel · Der Grundstein ist gelegt, die Bauarbeiten laufen. Auf dem Gelände des Cusanus-Gymnasiums in St. Wendel entsteht der Neubau der Kreismusikschule. Nach den Sommerferien 2015 wird hier ein Großteil der 900 Musikschüler unterrichtet werden. 1,14 Millionen Euro kostet das Projekt.

 Grundsteinlegung der Kreismusikschule: Landrat Udo Recktenwald, Ministerin Monika Bachmann und Gernot Wirbel mit den Musikern Anke Scherer und Johannes Bund. Foto: B&K

Grundsteinlegung der Kreismusikschule: Landrat Udo Recktenwald, Ministerin Monika Bachmann und Gernot Wirbel mit den Musikern Anke Scherer und Johannes Bund. Foto: B&K

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Eine Urkunde und die Dienstagausgabe der SZ verschwinden in der Metallbox, die passend zur erfolgreichen Fußballweltmeisterschaft in den deutschen Nationalfarben verziert ist. Die Kapsel legen Landrat Udo Recktenwald, Musikschulleiter Gernot Wirbel und Innenministerin Monika Bachmann in einen Betonkasten. Zementdeckel drauf und fertig. Fast fertig. Denn später verschwindet der Kasten in einer Erdgrube, der Grundstein für das neue Haus der Kreismusikschule ist gelegt.

Etwa 100 Gäste verfolgen am frühen Dienstagabend die Zeremonie. Die Arbeiten für das neue Gebäude sind schon angelaufen. Die Baugrube ist ausgehoben, die Fläche eingeschalt. In wenigen Tagen wird die Bodenplatte gegossen werden. Bis nach den Sommerferien 2015 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, 1,14 Millionen Euro werden dann verbaut sein.

Landrat Udo Recktenwald stellte das Projekt vor. Das Gebäude mit der Grundfläche von 22 auf 13 Metern wird zweigeschossig gebaut, hat eine Nettogrundfläche von 450 Quadratmetern. Es ist an den Pausengang des Gymnasiums angebunden. Durch einen Aufzug und ein behindertengerechtes WC ist die Schule komplett barrierefrei. Im Erdgeschoss werden Sekretariat, Schulleitung, Funktionsräume sowie ein großer Gruppenraum entstehen. Im Obergeschoss sind Einzelunterrichtsräume, ein Raum für die musikalische Früherziehung, einer für Schlagzeuge und einer für Gruppenunterricht vorgesehen. Hinzu kommen ein Archiv sowie ein Besprechungszimmer.

Darüber hinaus können Räume des Gymnasiums genutzt werden, die nachmittags nicht belegt sind. Dies führt zu Einsparungen bei den Unterhaltungskosten. "Durch diese Investition werden wir auch in Zukunft musikalische Bildung auf bestem Niveau anbieten können", sagte Landrat Udo Recktenwald. "Wir werden vielen Musikschülern auch künftig hier eine Heimat geben", so der Landrat weiter.

Innenministerin Monika Bachmann lobte die interkommunale Zusammenarbeit. Denn Träger der Musikschule sind auch alle Kommunen im Landkreis. Die Kreismusikschule erfülle einen wichtigen öffentlichen Bildungsbeitrag. Bachmann: "Tagtäglich werden hier Kinder, Jugendliche und Erwachsene für Musik begeistert, ihre musikalischen Talente entdeckt und gefördert."

Das Innenministerium unterstützt das Projekt mit 380 000 Euro . Eine erste Bedarfszuweisung über 190 000 Euro übergab Monika Bachmann an den Landrat.

Bauherr ist das Kultur- und Bildungsinstitut, ein Eigenbetrieb des Landkreises. Dieses übernimmt mit 480 000 Euro den dicksten Brocken der Finanzierung. Das Land schießt 380 000 Euro hinzu. Der Trägerverein der Kreismusikschule kommt für 180 000 Euro auf, der Landkreis beteiligt sich mit 100 000 Euro .

An der Kreismusikschule unterrichten zur Zeit 44 ausgebildete Musiklehrer mehr als 900 Schüler. Etwa die Hälfte davon besuchen die Musikstunden in der Kreisstadt selbst, die andere Hälfte in den verschiedenen Außenstellen. Der Hauptsitz der Schule befindet sich derzeit noch in Räumlichkeiten der Stiftung Hospital. Diese braucht aber selbst Platz. Deshalb endet das Mietverhältnis zum Ende des Jahres 2015. Der Landkreis musste nach Alternativen suchen, der Kreistag gab einstimmig grünes Licht für den Neubau.

Die Grundsteinlegung begleitete musikalisch die Band Urknällchen unter der Leitung von Ernst Urmetzer. Den Rahmen der Grundsteinlegung nutzte die Schule, um an erfolgreiche Jugendliche den Förderpreis der Kreissparkasse St. Wendel zu übergeben (Bericht folgt).

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