Hier lernen die Fachkräfte von morgen

Saarbrücken. Die Gemeinschaftsausbildungsstätte Saarbrücken-Halberg (GSH) ist ein Verbund zur Ausbildung des Nachwuchses für die industriellen Metall- und Elektroberufe. 1994 als gemeinnütziger Verein gegründet, hat die GSH mittlerweile 26 Mitgliedsunternehmen aller Größen

 Modellbauer-Azubi Waldemar Bauer macht wichtige Teile seiner anspruchsvollen Lehre in der Gemeinschaftsausbildungsstätte Saarbrücken-Halberg. Foto: Becker&Bredel

Modellbauer-Azubi Waldemar Bauer macht wichtige Teile seiner anspruchsvollen Lehre in der Gemeinschaftsausbildungsstätte Saarbrücken-Halberg. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Die Gemeinschaftsausbildungsstätte Saarbrücken-Halberg (GSH) ist ein Verbund zur Ausbildung des Nachwuchses für die industriellen Metall- und Elektroberufe. 1994 als gemeinnütziger Verein gegründet, hat die GSH mittlerweile 26 Mitgliedsunternehmen aller Größen. Am Standort in Brebach werden 115 Auszubildende unter anderem zu Elektronikern, Mechatronikern, Industrie- oder Gießereimechanikern ausgebildet. Waldemar Bauer, 25, macht eine Ausbildung zum Modellbaumechaniker. "Der Modellbaumechaniker ist der Werkzeugmacher für Gießereien", erklärt Ausbilder Berthold Dissieux, "er stellt die Modelle für Gießformen her. Dabei muss er die form- und gießtechnischen Eigenschaften ebenso kennen wie über gute räumliche Vorstellungskraft verfügen. Handwerkliches Geschick ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung." Genau darum hat sich Waldemar Bauer für diesen Beruf entschieden. Nachdem Bauer, ein in Russland geborener Deutscher, 1993 ins Saarland übergesiedelt war, fing er zunächst ein Chemiestudium an. Später arbeitete er für eine Zeitarbeitsfirma unter anderem bei Halberg-Guss. "Dort habe ich dann die Lehrstellenausschreibung gesehen", sagt Bauer, "das ist genau das, was ich gesucht habe. Man muss 20 Mal denken, bevor man einmal arbeitet. Ein Fehler, und der Schaden ist groß. Mein Fachabitur kommt mir jetzt ebenso zugute wie meine praktische Begabung."

Nach dem "Grundlehrgang Metall" mit Drehen, Fräsen und Schweißen kommen die angehenden Modellbauer in ihre Spezialbereiche, die Gebiete Gießerei, Karosserie und Anschauungsmodellbau (Architektur). Der schultheoretische Teil der Ausbildung läuft am Berufsbildungszentrum Mügelsberg in Saarbrücken. Dort stehen neben technischem Zeichnen, Technologie und Kommunikation auch Wirtschafts- und Sozialkunde auf dem Stundenplan. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre, die Vergütung steigt von 762 Euro auf fast 900 Euro. Waldemar Bauer hat gute Perspektiven. Halberg-Guss übernahm in den letzten Jahren fast alle Azubis. "Wir sehen uns als Bindeglied zwischen unseren Mitgliedsfirmen", sagt GSH-Geschäftsführer Peter Wolf, "durch das solidarische Miteinander großer und kleiner Unternehmen können wir die Ausbildung auch aufrecht erhalten, wenn ein Unternehmen in Insolvenz ist oder Kurzarbeit anmelden muss."

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