Hier arbeitet bald auch der Bildungsminister

Saarbrücken. An der Alten Post tut sich was. Aus der Ruine wird ein Bürozentrum mit Räumen für das saarländische Bildungsministerium, das eine Übergangsbleibe braucht. Denn dem Dienstsitz des Ministeriums steht eine auf fünf Jahre veranschlagte Komplettsanierung bevor. Die Arbeiten an der Alten Post sind in vollem Gange

 Hier wird der Estrich herausgerissen. Fotos: Becker&Bredel

Hier wird der Estrich herausgerissen. Fotos: Becker&Bredel

Saarbrücken. An der Alten Post tut sich was. Aus der Ruine wird ein Bürozentrum mit Räumen für das saarländische Bildungsministerium, das eine Übergangsbleibe braucht. Denn dem Dienstsitz des Ministeriums steht eine auf fünf Jahre veranschlagte Komplettsanierung bevor. Die Arbeiten an der Alten Post sind in vollem Gange. Patrick Müller, Immobilien-Experte und Geschäftsführer der Objektgesellschaft Munitor mit Sitz in St. Arnual, investiert mit seinem Unternehmen 20 Millionen Euro. Er will im April 2013 ein modernes Bürogebäude eröffnen, in dem fast alles neu sein wird.Derzeit arbeiten die Bagger innen und reißen den faustdicken Estrich ebenso heraus wie die nicht tragenden Wände. "Wir haben eine traumhafte Bausubstanz vorgefunden. Der Architekt der alten Post hat so gebaut, wie man auch heute bauen würde. Das Gebäude ruht auf Stützen, und wir können die Räume völlig frei neu einteilen", berichtet Müller. Außerdem habe man kein Asbest oder andere Schadstoffe gefunden, was für eine Sanierung ideal sei.

Denkmalschutz gewahrt

Die Pläne Müllers sehen vor, dass sich das Aussehen des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes nicht verändert. "Wir haben in allen Belangen des Denkmalschutzes bislang eine für das Gebäude sinnvolle Lösung gefunden", sagt Müller. Innen wird alles erneuert: Leitungen, Heizung, Belüftung und Wände. Auf 10 000 Quadratmetern entstehen Büros. Bildungsminister Ulrich Commerçon sei auch schon dagewesen und habe sich ein Büro im hinteren Gebäudeteil mit Blick zum Hof ausgesucht.

Die Kooperation kam zustande, weil das Land Büroraum gesucht hatte. Müller meldete sich. Er hatte vorher schon den Kaufvertrag für die Alte Post unterschrieben und fand, dass das Haus gut für das Ministerium geeignet sei. Das Land fand das offensichtlich auch. Denn der über fünf Jahre laufende Mietvertrag ist geschlossen. Das Ministerium wird einen Teil des Gebäudes mit barrierefreien Büros nutzen. Investor Müller nennt die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen als Garanten für die Qualität des Umbaus. Für andere Mieter sei auch noch Platz. Und der Hof biete Raum für einen Neubau, der noch größer werden soll als die Alte Post selbst. "Wir bekommen dann ein dreieckiges Gebäude mit Innenhof und Parkdeck", erklärt Müller, der dafür bereits Mieter sucht.

Verwilderte Grünfläche

 PatrickMüller

PatrickMüller

 Die Form der Fassade soll sich nicht verändern.

Die Form der Fassade soll sich nicht verändern.

 Graffiti im Inneren.

Graffiti im Inneren.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei gut. Ein wenig Entgegenkommen wünscht sich Müller aber bei der Gestaltung der kleinen verwilderten Grünfläche vor dem Haus. Dafür müsse er noch Gespräche führen. Wenn erst einmal Gerüste an der Alten Post stehen, sehe man auch von außen, was sich dort tut. Und dass einer innerstädtischen Ruine neues Leben eingehaucht werde. Von einem Unternehmen, das nach eigenen Angaben auch den Big Eppel in Eppelborn, das Mc-Fit-Gebäude am Eschberger Weg oder das Bauhaus in Ensdorf geplant hat. 30 Jahre Erfahrung hat das St. Arnualer Unternehmen. Und Müller ist, wie er sagte, schon beim ersten Ortstermin in der Alten Post klar gewesen, dass das Haus nicht verfallen müsse.Foto: Becker&Bredel

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