„Hier arbeiten alle mit so viel Herzblut“

Saarbrücken · Der Ophüls-Preis hat eine neue Chefin, da braucht es auch eine neue Trophäe für die am Ende preisgekrönten Jungfilmer. Der aus Dudweiler stammende Künstler Markus Hohlstein hat sie gebaut – und zeigt eine Großversion davon an mehreren Orten.

 Eine Großversion der neuen Trophäe hängt Markus Hohlstein in Lolas Bistro im ehemaligen C&A-Gebäude auf.

Eine Großversion der neuen Trophäe hängt Markus Hohlstein in Lolas Bistro im ehemaligen C&A-Gebäude auf.

Foto: Iris Maurer

Die neue Festivalleitung des Max-Ophüls-Preises hat das Corporate Design des Festivals, also das einheitliche Erscheinungsbild mit Logos, Plakaten etc, überarbeitet. Und wie bislang bei Leitungswechseln üblich, wurde daher auch die Trophäe neu gestaltet, die am Ende des Festivals den Gewinnern überreicht wird. Die Motive des Festivals, das Herz und die Farbe Blau, sind geblieben, aber nun in Form von drei durchbrochenen Edelstahlherzen, die an einer Cortenstahl-Stele befestigt sind und in deren Mitte eine blaue Glaskugel zu sehen ist.

"Wir haben zusammen mit dem Künstler Markus Hohlstein, dem Stahlbauer Christian Scholl und dessen Sohn Lukas Scholtes, die alle von hier sind, etwas tolles Neues entworfen, das sowohl Festival als auch die Region repräsentiert”, sagt Svenja Böttger, die neue Leiterin des Filmfestivals Max Ophüls Preis. "Es war eine Teamarbeit", betont auch Markus Hohlstein, der dieser Tage in den Schaufenstern des ehemaligen C&A-Kaufhauses und neuen Festivalclubs Lolas Bistro ein übergroßes Modell der neuen Trophäe aufbaut.

"Im Mittelpunkt der Statue ist die blaue Kugel. Die haben viele in ihrem Erscheinungsbild, aber meist nur virtuell. Wir haben sie wirklich", erzählt der gelernte Maschinenschlosser. Im Gegensatz zu den Trophäen ist die blaue Kugel des großen Modells nicht aus einem Guss, sondern aus vielen einzelnen Glasplatten aufgebaut, ästhetisch sehr ansprechend.

Markus Hohlstein ist als Künstler Autodidakt. Der Dudweiler baut seit zwanzig Jahren Möbel, darüber kam er zur Installation und Skulptur. Wobei seine Skulpturen eigentlich Lichtobjekte sind, denn sie bestehen immer aus einem Materialmix aus Stahl, Glas und Licht. Die Lichtobjekte, die Markus Hohlstein baut, kommen gut an. Sein bisher größtes Glasobjekt wiegt über eine Tonne und steht in der katholischen Kirche St. Hubertus in Jägersfreude. Außerdem ist der Weihnachtsstern auf dem Saarbrücker Schloss eine Arbeit von ihm, und in den vergangenen Wochen war die Form des Saarlandes als Lichtobjekt im Schloss zu sehen.

"Ich arbeite mit ausgedienten Teilen, einem Fass, in das die Lichtinstallation gebaut wird, einem Deckel aus Glasscheiben und einer Blende davor, die das projizierte Licht formt", sagt er. An vier Orten werden während des Filmfestivals Objekte von Markus Hohlstein zu sehen sein. Neben dem Festivalclub sind sie auch im Schloss, im E-Werk auf der Bühne und im Domicil Leidinger.

Es ist nicht die erste Arbeit von Markus Hohlstein für das Filmfestival. "Ich habe schon vor zwei Jahren ein blaues Herz im Domicil Leidinger gestaltet. Und dann habe ich einfach gefragt, ob man noch mal was zusammen machen wolle", erklärt Markus Hohlstein, wie es zu der Kooperation für die neue Trophäe gekommen ist.

Gemeinsam mit der Festivalleitung habe man überlegt, das Ganze sei gewachsen. "Mit Christian Scholl und seinem Sohn, dem Designer Lukas Scholtes, habe ich schon oft zusammengearbeitet. Die haben sofort zugesagt, mitzumachen", erzählt er. Dass man ehrenamtlich an der neuen Trophäe gearbeitet hat, sagt er erst auf Nachfrage. "Beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis arbeiten alle mit so viel Engagement und Herzblut, da will man einfach mitmachen", erklärt er und lacht.

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