Handys in Knast geschmuggelt - Saarländerin verurteilt

Saarbrücken. Wegen Beihilfe zur Beamtenbestechung hat das Amtsgericht Saarbrücken gestern eine 44-Jährige zu neun Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt. Außerdem soll die Saarländerin, die mit ihren Kindern in einem anderen Bundesland lebt, 600 Euro Geldbuße zahlen

Saarbrücken. Wegen Beihilfe zur Beamtenbestechung hat das Amtsgericht Saarbrücken gestern eine 44-Jährige zu neun Monaten Gefängnis mit Bewährung verurteilt. Außerdem soll die Saarländerin, die mit ihren Kindern in einem anderen Bundesland lebt, 600 Euro Geldbuße zahlen. Die Frau hatte zuvor gestanden, dass sie Ende 2006 beim Einschmuggeln eines Mobiltelefons in die Saarbrücker Haftanstalt maßgeblich beteiligt gewesen sei.Das hinter Gittern verbotene Gerät war offenbar für den damaligen Lebensgefährten der Frau bestimmt gewesen. Der verbüßte 2006 eine Haftstrafe in Saarbrücken und hatte eher selten Kontakt zu der 44-Jährigen. Daraufhin habe ihm ein Mithäftling ein illegales Handy geliehen. Damit habe das Paar telefoniert. Und man sei sich einig geworden, zwei weitere Telefone über einen Vollzugsbeamten gegen Bezahlung in den Knast zu schmuggeln - eines für den Lebensgefährten der Frau, eines für den Mithäftling. Die Angeklagte habe dann zwei Handys mit 300 Euro in ein Päckchen gesteckt und an eine Postfachadresse in Saarbrücken geschickt. Von dort aus ging eines der Geräte über verschiedene Stationen ins Gefängnis. Es wurde bei einer Zellenkontrolle bei dem Mithäftling des damaligen Lebensgefährten der Frau sichergestellt. Der Verbleib des zweiten Mobiltelefons ist unklar. Nach Feststellung der Ermittler soll es zeitweise im Umfeld der Familie des besagten und angeblich bestechlichen Vollzugsbeamten (42) benutzt worden sein.

Im Zusammenhang mit dieser Schmuggel-Aktion wird seit Montag dem Beamten sowie sieben weiteren Männern und Frauen vor dem Amtsgericht der Prozess gemacht. Die 44-Jährige war eine der Angeklagten. Sie wurde gestern nun als erste gemäß ihrem Geständnis abgeurteilt. Für sie ist der Prozess damit zu Ende. Gegen die sieben anderen mutmaßlichen Beteiligten an dem Handy-Schmuggel geht es morgen weiter.

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