Handball-Saarlandliga: Ein Titel, den keiner wollte

Saarlouis · Im kuriosen Titelrennen in der Handball-Saarlandliga der Männer fiel am Sonntag endlich die Entscheidung. Mit dem 35:21-Heimsieg gegen die HSG TVA/ATSV Saarbrücken sicherte sich die HG Saarlouis II vorzeitig die Meisterschaft, die keiner wollte.

 Klassenleiter Jürgen Schank (r.) übergibt HGS-Kapitän Eric Lonsdorfer die Meister-Urkunde, durch die das Team zwei Ligen absteigt. Foto: Klos

Klassenleiter Jürgen Schank (r.) übergibt HGS-Kapitän Eric Lonsdorfer die Meister-Urkunde, durch die das Team zwei Ligen absteigt. Foto: Klos

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Mit 40:10 Punkten kann der Tabellenführer nun vom Verfolger HC Dillingen-Diefflen (36:14 Punkte) am letzten Spieltag nicht mehr eingeholt werden. Der Tabellendritte HC Schmelz (36:16 Punkte) hat seine Saison bereits beendet.

Meister-Stimmung kam dennoch nicht auf. "Die Jungs wollten den Titel und haben ihn sich geholt. Sie können stolz sein", lobte HG-Trainer Danijel Grgic sein junges Team, das in der Steinrauschhalle noch mal richtig auftrumpfte. Dafür gab es Beifall, doch die Freude war getrübt. Da der Verein keine Mannschaft für die kostspielige Oberliga meldete und die vom Handball-Verband Saar verlangte Aufstiegspflicht nicht wahrnehmen kann, wird der Meister nun zwei Ligen nach unten strafversetzt.

"Es passiert nicht oft, dass man Meister und Absteiger wird. Das ist verrückt, aber die Regelung ist eben so", seufzte Grgic. Die schnelle Rückkehr in die Saarlandliga sei aber das erklärte Ziel. Immerhin spielt die dritte Mannschaft des Vereins in der Verbandsliga, also nur eine Klasse unter der Saarlandliga. "Wenn dort Not am Mann ist, kann ich auch mal das Trikot überstreifen", sagt der Kapitän der Zweitliga-Teams, der seine Profi-Karriere beenden wird. Übrigens: Saarlouis hatte beim Verband den Antrag gestellt, dass der Meister auch bei Aufstiegsverzicht in der Liga bleiben kann. Für die Grgic-Jungs kam das Gesuch zu spät, aber beim Verbandstag am 12. Juni stimmen nun die Vereine darüber ab. Grgic hofft auf eine Änderung: "Vielleicht haben wir in diesem Punkt ja etwas bewegt. Wichtiger ist, dass sich meine Jungs toll entwickelt und das Maximum erreicht haben."

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