Haliti hält hinten den Laden dicht

Saarbrücken · „Wir haben generell zu wenig Tore gemacht“, sagt Armend Haliti zur aktuellen Misere des SV Saar 05 in der Fußball-Oberliga. Im Kellerduell mit Arminia Ludwigshafen soll an diesem Samstag zuhause ein Sieg her.

 In der vergangenen Saison hielt Armend Haliti die Abwehr des FV Diefflen zusammen, der auch deswegen in die Oberliga aufstieg. Jetzt ist er der Chef der Defensive beim SV Saar 05. Foto: Schlichter

In der vergangenen Saison hielt Armend Haliti die Abwehr des FV Diefflen zusammen, der auch deswegen in die Oberliga aufstieg. Jetzt ist er der Chef der Defensive beim SV Saar 05. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Regionalliga-Absteiger SV Saar 05 Saarbrücken steht vor dem letzten Hinrunden-Spieltag in der Fußball-Oberliga mit 17 Punkten auf Tabellenplatz 16. An diesem Samstag um 16.45 Uhr empfangen die Saarbrücker Tabellennachbar FC Arminia 03 Ludwigshafen (Platz 17, 16 Punkte) im Stadion am Kieselhumes. Mit einem Sieg gegen die Pfälzer könnte die Mannschaft von Timon und Eric Seibert die Hinrunde auf einem Nicht-Abstiegsplatz abschließen.

Einer der Schlüsselspieler von Saar 05 ist Armend Haliti. Der erfahrene Oberliga-Akteur kommt in dieser Spielklasse auf fast 170 Einsätze. Vergangene Saison organisierte er noch die Abwehr des Saarlandligisten FV Diefflen, die mit ihm den Aufstieg schafften. Seit seinem Wechsel im Sommer hat er sich auch für die Saarbrücker unverzichtbar gemacht.

"Mittlerweile ist es hier genauso. Ich spiele mit Kapitän David Seibert zusammen, aber trotzdem sehe mich in der Rolle, dass ich hinten der Chef bin. Diese Rolle nehme ich auch gerne an", erklärt der 27-jährige Innenverteidiger, der im Saisonverlauf zum Abwehrchef avancierte. Der gebürtige Kosovare, der von allen nur "Haliti" oder "Liti" gerufen wird, ist aber nicht nur in der Abwehr Leistungsträger. "Ich denke, ich kann das Spiel ganz gut lesen. Ich versuche, die Leute zu dirigieren, und im Spielaufbau läuft relativ viel über mich", definiert er seine Aufgaben. Mit drei Toren ist er gleichzeitig drittbester Torschütze seines Vereins. Hier sieht er auch einen Grund für die aktuelle Tabellensituation. "Wir haben generell zu wenig Tore gemacht, uns fehlt vorne etwas der Torriecher", beschreibt er. Mit 22 erzielten Toren stellt Saar 05 die zweitschlechteste Offensive der Liga. Zum Vergleich: Mit 27 Gegentoren belegt die Abwehr ligaweit Platz sieben.

Dazu kommen psychologische Faktoren. "Wir haben bis auf ein paar Ausnahmen eine sehr junge Mannschaft. Man muss uns zu Gute halten, dass die letzte Saison richtig scheiße war. Und der Saisonanfang war echt bitter. Wir hatten drei Spiele, wo wir mit zwei Toren führen und am Ende noch den Ausgleich bekommen. Da kommt man in einen Strudel", reflektiert er, "wir spielen gut, geben Gas, aber belohnen uns nicht. Das ist auf jeden Fall eine Kopfsache, was sehr schade ist. Denn ich glaube, spielerisch sind wir eine der stärksten Mannschaften der Liga."

Daher ist der Tabellenstand für Haliti auch noch kein Grund zur Panik: "Gegen Ludwigshafen müssen wir natürlich punkten. Aber ich glaube, dass wir das ganz gut in den Griff bekommen haben, zu Hause zu punkten. Das hat man gegen Salmrohr und gegen Gonsenheim gesehen." Trotz der leicht ansteigenden Form kommt es gelegen, dass 2016 nur noch drei Spiele zu absolvieren sind. "Ich bin froh, dass die Winterpause kommt", sagt er in der Hoffnung, dass über den Jahreswechsel ein wenig Ruhe in den Köpfen einkehrt.

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