Händler im Saarbrücker Hauptbahnhof spüren Streik

Saarbrücken · Der Streit zwischen Bahn und der Lokführergewerkschaft hat nicht nur Auswirkungen auf Reisende und Pendler. Auch Geschäfte im Saarbrücker Bahnhof sind betroffen. Sie haben bis zu 40 Prozent weniger Kunden.

 Wegen des Lokführerstreiks fielen in Saarbrücken die Hälfte der Regionalzüge und zwei Drittel des Fernverkehrs aus. Foto: Becker&Bredel

Wegen des Lokführerstreiks fielen in Saarbrücken die Hälfte der Regionalzüge und zwei Drittel des Fernverkehrs aus. Foto: Becker&Bredel

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Die Lokführergewerkschaft GdL hat in dieser Woche das Zugpersonal im Personenverkehr der Deutschen Bahn deutschlandweit zu Streiks aufgerufen. Allein im Saarland fielen am Dienstag, dem ersten Streiktag, nach Angaben der Bahn 40 bis 50 Prozent der Regionalzüge und etwa zwei Drittel der Fernzüge aus. Gestern ging der zweite von insgesamt sechs Streiktagen zu Ende. Am Saarbrücker Hauptbahnhof tummelten sich trotzdem die Reisenden, es herrschte auf den ersten Blick reger Verkehr. Doch die Händler , die am Hauptbahnhof ansässig sind, bekommen den Streik zu spüren. "Wir merken, dass viel weniger Leute zu uns kommen als normalerweise", erklärt Annette Wagner, Einzelhandelskauffrau in der Bahnhofsbuchhandlung. "Vorerst hatte ich Verständnis für den Streik. Aber so langsam sollte man schon zu einer Einigung kommen." Bei einem Streik, der über einen solch langen Zeitraum geht, seien nur diejenigen die Verlierer, die nichts dafür könnten, sagt die 42-Jährige weiter. Das Geschäft habe durch den Zugausfall Umsatzeinbußen. Auch bei Blumen Rösler macht sich der Streik bemerkbar. "Wir haben aber viel Stammkundschaft, daher ist es für uns nicht so dramatisch", erzählt Floristin Christiane Grün. Allerdings befürchte sie, dass sie den Streik am Muttertag merken wird. "Ich habe bedingt Verständnis für den Streik. Es ist zwar völlig richtig, dass gestreikt wird, aber so lange ist schon heftig." Die Bäckerei Le Crobag hat starke Verluste. "Wir haben 40 Prozent weniger Kunden und merken es sehr", sagt Bernhard Hans, der stellvertretende Leiter der Filiale. "Es ist schlimm für alle Bahnreisenden, aber auch für uns Geschäftsleute. Da wir kaum Stammkundschaft haben, sind wir auf Passanten angewiesen." Die Filiale habe erhebliche Umsatzeinbußen. "Ich hoffe, dass es bald zu einer Einigung kommt. Auf Dauer ist das nicht tragbar", sagt der 29-Jährige.

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