Häme für Mandla, Kritik am Schiedsrichter

Saarbrücken · Der Fußball-Oberligist Saar 05 Saarbrücken droht nach dem Abstieg aus der Regionalliga in die Saarlandliga durchgereicht zu werden. Nach der 0:2 (0:2)-Niederlage im Saarderby beim FV Diefflen ist Saar 05 punktgleich mit einem Abstiegsplatz.

 Saar-05-Verantwortliche um Trainer Timon Seibert sowie Spieler Armend Haliti (hinten von re.) reden auf Schiedsrichter Marco Christmann (vorne Zweiter von re.) ein, der zwei Tore Halitis nicht gab. Foto: Sem

Saar-05-Verantwortliche um Trainer Timon Seibert sowie Spieler Armend Haliti (hinten von re.) reden auf Schiedsrichter Marco Christmann (vorne Zweiter von re.) ein, der zwei Tore Halitis nicht gab. Foto: Sem

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Als Philipp Mandla vom Fußball-Oberligisten Saar 05 Saarbrücken in der 64. Minute der Partie beim FV Diefflen beim Stand von 0:2 ausgewechselt wurde, sangen die Fans der Gastgeber hämisch "Auf Wiedersehen, auf Wiedersehen" in Richtung ihres ehemaligen Spielers. Mandla war mit Lukas Feka während der laufenden Saison kurzfristig und knapp vor dem Ende der Transferfrist von Diefflen nach Saarbrücken gewechselt. Das hatte für mächtig Verärgerung bei den Anhängern und Verantwortlichen des FV gesorgt. Deshalb hatte das Saarderby am vergangenen Samstag eine besondere Note.

Bis auf ein paar Sprechchöre gab es keine besonderen Vorkommnisse. Sowohl Spieler wie auch Anhänger beider Clubs hielten sich an die Aufrufe der Trainer Thomas Hofer und Timon Seibert. Sie hatten vor der Partie appelliert, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. "Es war ein ganz normales Fußball-Spiel", sagte Saar-05-Trainer Seibert. Sein Gegenüber Hofer erklärte: "Hier sind keine bösen Worte gefallen. Dass es ein paar Gesänge von den Zuschauern gibt, das ist normal. Das gibt es in jedem Stadion. Wer sich darüber aufregt, dem kann ich nicht helfen." Seibert war angefressen. Was seine Mannschaft bei der 0:2-Niederlage anbot, war ihm zu wenig. "Nach dem Rückstand ging kein Ruck durch meine Mannschaft. Das war schon im letzten Derby gegen Völklingen (0:3, Anmerkung der Redaktion) so", erklärte Seibert kopfschüttelnd: "Deshalb stehen wir dort, wo wir stehen." Der Regionalliga-Absteiger wird in der Tabelle immer weiter nach unten durchgereicht, ist nach der dritten Niederlage in Folge Viertletzter.

Verärgert war Seibert aber auch über Schiedsrichter Marco Christmann, der zwei Treffern der Saarbrücker in der zweiten Halbzeit die Anerkennung verweigerte. Beide erzielte der ehemalige Dieffler Armend Haliti. Einmal stand er jedoch im Abseits, einmal soll er ein Foul an Michael Fritsch begangen haben. "Das mit dem Abseits kann man noch so sehen, aber ob das bei dem anderen Tor ein Foul war, das glaube ich eher nicht", erklärte Seibert. Wäre seine Mannschaft der 1:2-Anschlusstreffer gelungen, wäre es sicher noch einmal spannend geworden.

Während Seibert nach der Partie mit den Unparteiischen diskutierte, tanzten ein paar Meter weiter die Spieler des FV Diefflen jubelnd im Kreis und skandierten "Derbysieger, Derbysieger". Durch den Erfolg gegen den Regionalliga-Absteiger rückte der Aufsteiger auf Tabellenrang drei vor - Diefflen ist der beste Saarclub in der Oberliga. "So ein Derby zu gewinnen ist natürlich noch ein wenig schöner als ein Sieg gegen Pfeddersheim oder Mechtersheim", sagte Verteidiger Lukas Latz - und lachte. Er hatte in der 45. Minute zum 2:0 getroffen. Nach einem Eckball hatte Saarbrückens Torwart Marc Birkenbach den Kopfball von Fritsch pariert, doch den Abpraller nutzte Latz - ebenfalls per Kopf - zum Treffer. Zuvor hatte Fabian Poß in der zehnten Minute mit seinem elften Saisontreffer die Gastgeber vor etwa 1000 Zuschauern in Führung gebracht. Aus 16 Metern beförderte er den Ball im Fallen per Aufsetzer ins lange Eck.

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