Gute Tat macht Christa Biewer sprachlos

Saarbrücken · Das Jahresende naht. In einer kleinen Serie rufen wir die Aufreger, aber auch schöne Ereignisse aus den vergangenen Monaten in Erinnerung. Im Februar machten Sturm und Regen den Saar brückern zu schaffen, doch es gab auch unerwartete Hilfe in einer misslichen Lage.

 Christa Biewer freute sich sehr über die spontane Hilfe, die ihr im Bus widerfahren war. Foto: Oliver Dietze

Christa Biewer freute sich sehr über die spontane Hilfe, die ihr im Bus widerfahren war. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Manchmal sind es nicht die Krisen, Dramen und Verbrechen, sondern die kleinen menschlichen Gesten, die erwähnt werden sollten. So berichtete die Saarbrücker Zeitung im vergangenen Februar über ein Ereignis, das auch gut in die vorweihnachtliche Zeit passt. Christa Biewer erfuhr Hilfe von einem Fremden, als sie in einer unangenehmen Lage war, die so wahrscheinlich beinahe täglich passiert.

Die 72-Jährige eilte nach einem Einkauf gegen 17.30 Uhr zum Rabbiner-Rülf-Platz, um mit dem Bus nach Klarenthal zu fahren. "Es regnete in Strömen. Als ich an der Haltestelle ankam, fuhr der Bus ein", erklärte sie. "Es war schon fast dunkel, und ich griff nach dem einzigen Schein, den ich in meinem Geldbeutel fand." Es war eine 50-Euro-Note. Doch der Fahrer erklärte, dass er keine großen Scheine annehmen dürfe. "Ich bat ihn, mich mit meinen Taschen setzen zu dürfen, um in meinem Geldbeutel Kleingeld zu suchen. Da schaute mich der Fahrer an. Und ich las in seinen Augen, dass ich jetzt den Bus verlassen müsse", sagte die Großrosselerin.

Doch dann kam ein junger Mann und bezahlte für sie: "Sie können nichts dafür. Das ist diese Gesellschaft hier", sagte er. Auch die Rückgabe des Geldes lehnte er ab. Christa Biewer: "Ich bin sprachlos, dass es so etwas noch gibt in der heutigen Zeit. Eigentlich ist doch jeder des anderen Feind."

Weitaus weniger Glück hatten die Burbacher Narren, denn ihr 47. Rosenmontagsumzug fiel sprichwörtlich ins Wasser. Böen und Sturzbäche machten am 8. Februar den Umzug durch den Stadtteil unmöglich.

Josef Weiß, Präsident der Karnevalsgesellschaft "Mir sin do" (MSD), sah keine Alternative: "Wir mussten einfach sagen: Die Sicherheit geht vor. Wenn was passiert wäre, wäre ich ja meines Lebens nicht mehr froh geworden." Es blieb nicht nur bei dem einen Unwetter.

Wenig später zogen Sturmböen mit bis zu 100 km/h über das Land und luden Wassermassen über der Region ab. Sie fluteten Straßen und Keller, entwurzelten Bäume und kosteten sogar einen Menschen auf der Straße zwischen Sitterswald und Bliesransbach das Leben.

Nach dem Aus für den Gebrauchtbaumarkt und die Arbeitslosenberatung in Burbach schloss die Nachmittagsbetreuung "school's out" der Gemeinnützigen Gesellschaft für Arbeitslosenberatung und Beschäftigung Burbach mbH (Gabb) zum 1. Februar. Nachdem das Insolvenzverfahren Anfang Januar eingeleitet worden war, gab es kein Fördergeld mehr. Mit dem Aus der Bürgerarbeit zum Jahresende 2014 war es auch für die Gabb schwieriger geworden.

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