Gute Stimmung in der Gruppe Zora

Ottweiler · Gestern die Pallotiner Jugendhilfe Neunkirchen zum Tag der offenen Tür in die neue Mädchen-Wohngemeinschaft in Ottweiler eingeladen. Neun junge Mädchen leben dort nun zusammen.

 Alle Bewohnerinnen verewigten sich mit Fingerabdruck und Unterschrift am gemalten WG-Baum und auch die Besucher in der Wohngemeinschaft durften sich dort eintragen. Foto: Anika Meyer

Alle Bewohnerinnen verewigten sich mit Fingerabdruck und Unterschrift am gemalten WG-Baum und auch die Besucher in der Wohngemeinschaft durften sich dort eintragen. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

. Kichernd empfing eine Mädchenrunde die Besucher im Multifunktionsraum. Der Grund der Erheiterung: Alle hatten bunte Nasen. Die rote, gelbe und grüne Fingerfarbe war eigentlich für den WG-Baum gedacht, brachte mitten im Gesicht jedoch noch mehr Spaß. An dem gemalten WG-Baum hatten sich die Bewohnerinnen und Betreuerinnen mit einem Fingerabdruck als Blatt, sowie einer Unterschrift verewigt. Nun durften sich auch alle eintragen, die sich an diesem Tag der offenen Tür die neue Mädchen-WG der Pallotiner Jugendhilfe ansehen wollten. Das modernisierte und hübsch hergerichtete Altbaugebäude in Ottweiler liegt direkt am Bahnhof. "Wir freuen uns sehr, ein Haus in derart zentraler Lage und mit solch hellen, freundlichen Zimmern gefunden zu haben.", sagte Hans-Georg Stockhausen, Geschäftsführer der Pallottiner Jugendhilfe Neunkirchen.

Die neun Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren, die wegen unterschiedlicher Probleme nicht mehr in ihrer Familie leben können oder wollen, waren bereits im September von der Zweibrücker Straße in Neunkirchen nach Ottweiler umgezogen. Schon damals hatte Pater Herbert Heuel als geistlicher Direktor die Räume gesegnet, doch ließ er sich am Tag der offenen Tür einen zweiten Segensspruch nicht nehmen: "Jetzt müsste es halten!", verkündete er augenzwinkernd.

Die Stimmung war gut in der Wohngruppe "Zora". Fröhlich führten die Mädchen durch alle Räume: "Das hier ist mein Zimmer.", sagte Jessica Braun. "Es gefällt mir super gut, vor allem wegen des kleinen Balkons." Ein wenig Unstimmigkeiten habe es schon gegeben, wer das Zimmer mit Balkon bekommt, doch wirklichen Neid gebe es nicht.

Schließlich sind auch alle Zimmer schön und haben ihre Besonderheiten. So hat Adriana Collissi das Zimmer mit eigenem Waschbecken bekommen. Auf einem Regal gegenüber bewahrt sie in einem durchsichtigen Kasten eine echte Kuriosität auf. "Nicht anfassen, zerbrechlich!", warnt ein Schild die Mitbewohnerinnen. Es handelt sich um die abgeworfenen Häute einer Vogelspinne und einer Schlange, die sie bei einem Praktikum bekommen hat. Auch Danielle Paul ist mit ihrem neuen Zimmer glücklich: "In dem alten Haus war mein Zimmer im Keller. Dort war es immer dunkel und ich hatte kein Handynetz. Hier in Ottweiler ist alles besser!" Am besten gefällt den Mädchen, dass es bis auf ein Doppelzimmer in Ottweiler nur noch Einzelzimmer gibt.

Auch eine Küche zum gemeinsamen Kochen, ein Esszimmer, ein Wohnzimmer, ein Multifunktionsraum und drei Bäder sind vorhanden. Außerdem ein Garten, der sobald es wärmer wird, hergerichtet werden soll.

Die Betreuerin schläft in einem Zimmer mit eigenem Bad und hat außerdem ein Büro. Dagmar Ferchland, eine der fünf wechselnden Betreuerinnen, sagte: "Das Haus in Neunkirchen war auch schön, platzte aber aus allen Nähten. Wir fühlen uns hier sehr wohl."

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