Gute Aussichten für Tourismus

Saarbrücken · Die Tourismuszahlen im Regionalverband und in der Stadt Saarbrücken bleiben 2015 so gut wie im Vorjahr. Diese Prognose lässt sich dem „Sparkassen-Tourismus-Barometer“ für das Saarland entnehmen, zu dem eine Zwischenbilanz für die ersten sechs Monate des Jahres veröffentlicht wurde.

 Beliebtes Touristenziel: die Ludwigskirche. Foto: oliver Dietze

Beliebtes Touristenziel: die Ludwigskirche. Foto: oliver Dietze

Foto: oliver Dietze

Wachstumstreiber im saarländischen Tourismus war 2015 bislang, entgegen dem Bundestrend, die Binnennachfrage. Das "Sparkassen-Tourismus-Baromter" zeigt dagegen an, dass die Nachfrage aus dem Ausland hinter der gesamtdeutschen Entwicklung (plus sechs Prozent) zurückblieb. Es kamen vor allem weniger Belgier und Franzosen an die Saar, stattdessen aber mehr Niederländer und Schweizer. Regional hervorzuheben sind die zweistelligen Wachstumsraten in Merzig-Wadern (darunter Mettlach nach bereits starkem Wachstum im Vorjahr) und Saarlouis.

Im Regionalverband und in der Stadt Saarbrücken stagnierten die Ankunfts- und Übernachtungszahlen in den ersten sechs Monaten beziehungsweise sie wuchsen nicht so stark wie in den Landkreisen. Das mag auf den ersten Blick enttäuschen, ist aber mit völlig unterschiedlichen Strukturen und damit Saisonkurven zu erklären. Alexander Hauck, Geschäftsführer der Kongress- und Touristik Service Region Saarbrücken GmbH (Kontour), wies gegenüber unserer Zeitung darauf hin, dass sich das Tourismusgeschäft im Ballungsgebiet deutlich von dem auf dem Land unterscheide. Auf den Punkt gebracht: Am Bostalsee ist im Herbst das Meiste gelaufen, wogegen in Saarbrücken die besten Monate, also die mit dem Tagungs-, Kongress- und Seminargeschäft sowie mit dem Christkindlmarkt, erst noch kommen.

Nach Angaben von Hauck resultieren die Ankünfte und Übernachtungen im Regionalverband Saarbrücken zu jeweils knapp 90 Prozent aus der Landeshauptstadt Saarbrücken . Die Zuwächse im Tourismus waren in Regionalverband und Landeshauptstadt gerade in den Jahren 2013 und 2014 außerordentlich hoch und lagen deutlich über denen der anderen Landkreise: Allein 2013 wuchsen Übernachtungen und Ankünfte um etwa 15 bis 20 Prozent. 2014 gab es erneut leichte Steigerungen, auch für 2015 glaubt Hauck an eine positive Entwicklung.

Auffallend ist für den Geschäftsführer die steigende Nachfrage im Wander- und Fahrradtourismus , und zwar durch eine erlebnisfrohe, kaufkräftige Klientel, die für Hotellerie und Gastronomie lukrativ sei. Peter Gillo , Direktor des Regionalverbandes, sieht deshalb die Investitionen in Rad- und Wanderwege als gut angelegt. Sie seien ein Rahmen, den die privaten Anbieter nun mit eigenen Investitionen und Angeboten ausfüllen könnten.

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