Gutachter soll jetzt Wasser-Anstieg untersuchen

Fenne/Fürstenhausen · Was tun, damit nach dem Abschalten der Bergbau-Pumpen keine Wasser-Schäden entstehen? Für den Warndt gibt es dazu schon ein Konzept. Nun erarbeiten Experten ein zweites für Fenne und Fürstenhausen.

 Im renaturierten Rosseltal wird der Nach-Bergbau-Wasseranstieg Vernässungen verursachen. Ob Ähnliches auch in Fenne und Fürstenhausen droht, ist derzeit noch offen. Archivfoto: Jenal

Im renaturierten Rosseltal wird der Nach-Bergbau-Wasseranstieg Vernässungen verursachen. Ob Ähnliches auch in Fenne und Fürstenhausen droht, ist derzeit noch offen. Archivfoto: Jenal

Nach dem Ende des Bergbaus wird das Wasser unter Tage - zuvor durch Pumpen zurückgedrängt - allmählich wieder ansteigen. Um festzustellen, wie sich das auswirkt auf Fenne und Fürstenhausen, wird nun das so genannte "Handlungskonzept Warndt" aus dem Jahre 2013 erweitert auf diese beiden Völklinger Stadtteile. Das hat Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) mitgeteilt.

Lorig setzt damit einen Stadtratsbeschluss in die Tat um. Der Rat hatte im Dezember 2013 entschieden, dass das Experten-Team um den Hydrogeologen Jürgen Wagner untersuchen soll, welche Folgen der unterirdische Wasseranstieg für Fenne und Fürstenhausen haben wird - und dass es herausarbeiten soll, was wann zu tun ist, damit der Wasseranstieg keinen Schaden anrichten kann.

Für den Warndt - dort sind die Pumpen schon länger ausgeschaltet - gibt es bereits solch einen Maßnahmenkatalog. Der Wasserzweckverband Warndt hatte ihn in Auftrag gegeben. Dieses 2013 vorgestellte "Handlungskonzept" ist ein Leitfaden, um Schritt für Schritt Probleme zu bewältigen, die die nach dem Bergbau veränderte Wasser-Situation mit sich bringt.

Fenne und Fürstenhausen waren damals nicht untersucht worden. Denn der Wasserzweckverband Warndt ist für diese Stadtteile nicht zuständig. Sie gehören zudem zu einer anderen bergbaulichen "Wasserprovinz", in der noch Pumpen laufen; der Wasseranstieg dort beginnt also erst später als im Warndt.

Das neue Handlungskonzept soll zunächst Zuständigkeiten klären. Dann soll es umreißen, was der Grundwasseranstieg speziell für Fenne und Fürstenhausen bedeutet. Es soll im Detail, mit exakten Karten, zeigen, wo in der Endphase des Wasseranstiegs - sie wird etwa für 2035 bis 2040 vorausgesagt - Vernässungen oder sehr hoch anstehendes Grundwasser drohen. Und es soll handfeste Vorschläge und Berechnungen enthalten, mit welchen Mitteln man Schäden an Gebäuden verhindern kann und was das kostet. Wie beim Warndt-Konzept sollen die Experten auch für Fenne und Fürstenhausen Beobachtungs- und Untersuchungsprogramme vorschlagen und sagen, welche Maßnahme wann in die Tat umgesetzt werden muss und wer sich darum kümmern sollte.

Zum Thema:

HintergrundDer Verbundschacht in 1100 Metern Tiefe zwischen den alten Bergwerken Warndt und Luisenthal ist mit einem massiven Damm verschlossen worden. So ist der Luisenthaler Bereich des Bergwerks - zu dem Fenne und Fürstenhausen gehören - bisher unberührt geblieben vom Grundwasseranstieg im Warndt. Das wird sich ändern, wenn in den Gruben Luisenthal und Ensdorf Pumpen abgeschaltet werden. dd

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort