Grundschüler kriegen Polizeischutz

Saarbrücken · Für ihre Kinder nehmen Eltern morgens viel auf sich. Sie kämpfen sich im Auto auf verstopften Wegen bis zu den Schulen durch, um ihre Lieben sicher dort abzuliefern. Aber genau damit beschwören sie Unfälle herauf. Deshalb hat die Polizei alle Hände voll zu tun und verteilt, wenn nötig, Denkzettel.

 Hauptkommissar Detlef Feißt von der Polizeiinspektion Brebach sorgt an der Wiedheckschule dafür, dass Kinder sicher dort ankommen. In den ersten zwei Wochen des neuen Schuljahres überwacht und sichert die Polizei an jeder Schule den Verkehr vor Unterrichtsbeginn und -ende.

Hauptkommissar Detlef Feißt von der Polizeiinspektion Brebach sorgt an der Wiedheckschule dafür, dass Kinder sicher dort ankommen. In den ersten zwei Wochen des neuen Schuljahres überwacht und sichert die Polizei an jeder Schule den Verkehr vor Unterrichtsbeginn und -ende.

Foto: Rich Serra

Innerhalb von Minuten bricht morgens um Saarbrücker Schulen das Chaos aus. Wie aus dem Nichts kommen die Fahrzeuge aus allen Richtungen. Türen gehen auf, Schüler schlüpfen raus. Ein Abschiedsgruß und ab ins Schulhaus. Damit Kindern in all dem Kommen und Gehen keine Unfälle erleiden, passt die saarländische Polizei zu Schuljahresbeginn noch mehr auf. Ihr Sprecher Stephan Laßotta: "Dazu sind wir mit einem großen Kräfteaufgebot an allen Grundschulen präsent, wenn auch nicht immer gleichzeitig."

Zunächst sei die Schulwegsicherung Aufgabe der örtlichen Inspektionen an den Grundschulen in ihrem Bereich. Dabei seien die Beamten schwerpunktmäßig an den Schulen präsent, aber auch an wichtigen Fußgängerüberwegen.

Dafür nutzt die Polizei alles, was sie aufzubieten hat. Laßotta: "Unterstützt werden die Polizeiinspektionen durch Beamte der zentralen Verkehrsdienste und des Polizeiorchesters, die Gesamtzahl der eingesetzten Kräfte ist deshalb nicht zu beziffern, auch weil diese von Tag zu Tag variiert."

Der zentrale Verkehrsdienst messe in jedem Jahr vor verschiedenen Schulen die Geschwindigkeit. Die Polizei arbeite mit den Medien zusammen. Berichte sollen die Aufmerksamkeit auf den Schulbeginn lenken und für besondere Rücksicht sowie eine vorsichtige Fahrweise werben. Dann kontrolliere die Polizei auch Autofahrer, die ihre Kinder zur Schule bringen. Die Gurtpflicht und die richtige Verwendung von Kindersitzen seien dann weitere wichtige Themen.

Laßotta weiter: "Wie eigentlich an jedem Schultag ist festzustellen, dass viele Kinder von den Eltern mit dem Fahrzeug zur Schule oder zum Kindergarten gebracht werden." Meist seien um die Schulen und Kindergärten aber gar nicht genügend Parkplätze für diesen Ansturm vorhanden.

Also blockieren die Autos verbotswidrig ausgerechnet ganz nahe an der Schule die Gehwege. "Dies stellt unserer Einschätzung das größte, wenn auch zeitlich sehr begrenzte Problem dar, weil Fußgänger, insbesondere Schulkinder, dann auf die Fahrbahn ausweichen müssen. Solches Verhalten sprechen die Kollegen vor Ort bei den Fahrern an und setzen auf deren Einsicht. Je nach Verstoß können sie auch ein Verwarnungsgeld verhängen. Das ist immer situationsabhängig", sagt Laßotta.

Die Polizei setzt auf Vorbeugung: "Wir werben dafür, dass Eltern bereits in den Ferien den Schulweg mit ihren Kinder einüben und diese dann, wo es möglich ist, zu Fuß zur Schule gehen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Kinder rechtzeitig das Haus verlassen und, im Hinblick auf die früher einsetzende Dunkelheit, durch reflektierende Aufsätze an Kleidungsstücken und Ranzen gut sichtbar sein sollten."

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