Grünes Fleckchen wird geschlossen

Saarbrücken · Im Oktober wurden Themen wie Sicherheit, Polizeistärke und Videoüberwachung heiß diskutiert. Ein Wermutstropfen war die erneute Schließung des kleinen Gartens an der Kirche St. Johann.

 Nachdem sich sogar eine Rattenplage entwickelte, musste der kleine Park desinfiziert werden. Foto: Becker&Bredel

Nachdem sich sogar eine Rattenplage entwickelte, musste der kleine Park desinfiziert werden. Foto: Becker&Bredel

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"Der erste Versuch, den Kirchgarten wieder für alle Bürgerinnen und Bürger zu öffnen, ist gescheitert", erklärte Stadtpressesprecher Thomas Blug im Oktober gegenüber unserer Zeitung. Damit war nur nach vier Monaten das Projekt abgehakt. Im Juni hatten Stadt und Kirchengemeinde die Türen dieses kleinen Gartens wieder geöffnet, mit der Hoffnung das Ordnungsdienst, Polizei und Bürger das Fleckchen Grün im Auge behalten. Doch Drogenabhängige und Obdachlose nahmen den Ort wieder in Beschlag. Müll und Verschmutzungen waren die Folge. Der Park musste sogar desinfiziert werden, nachdem Ratten sich ausbreiteten. Ähnliche Zustände hatten bereits zu der Schließung des Gartens im letzten Winter geführt. Auch Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) hat sich in der Angelegenheit geäußert: "Das Beispiel Kirchgarten unterstreicht beispielhaft die Notwendigkeit einer intensiveren Sicherheitspartnerschaft von Polizei und Stadt in Saarbrücken ."

Hierzu passt auch die Diskussion um die Video-Überwachung in Saarbrücken , die im Oktober neu aufgekommen ist. Rund 75 000 Verbrechen werden jedes Jahr im Saarland angezeigt. "Ein knappes Drittel" davon in Saarbrücken , sagte Britz. Die Kriminalität liege damit über dem Landesdurchschnitt, allerdings nicht die Personalstärke der Polizei . Das beklagte die Verwaltungschefin in einem Brief an Innenminister Klaus Bouillon . Laut Britz muss Saarbrücken als einzige Großstadt des Landes etliche "Besonderheiten" bewältigen - darunter die Drogenszene, Rotlichtkriminalität sowie Kaufhaus- und Trickdiebe. In diesem Zusammenhang berief sich die Oberbürgermeisterin auf einen Beschluss der Innenministerkonferenz (IMK) von 1998. Damals wollte die IMK für mehr Video-Überwachung sowie für mehr und besser ausgebildete Polizisten sorgen. Bezug nahm Bouillon auf das Thema Video: "Mein Ziel ist es, im Saarland die Video-Überwachung insgesamt auszubauen."

Erfreuliche Meldungen kamen jedoch aus dem Zoo und Wildpark. Immer mehr Menschen interessieren sich für eine Patenschaft für ein Tier. Wobei der Preis je nach Schützling variiert. Den Puma zu unterstützen, kostet im Jahr 300 Euro, für den Gorilla müssen 400 Euro aufgebracht werden, die Giraffe steht mit satten 800 Euro in der Liste - und hatte leider, wie der Zoo auf Nachfrage mitteilte, keine Patin oder Paten. Wie Stadt-Pressesprecher Thomas Blug auf SZ-Anfrage mitteilte, waren im vergangenen Jahr 225 Personen bereit, mit einer Patenschaft für einzelne oder mehrere Tiere den Zoo zu unterstützen. Der Wildpark hatte im Oktober 56 Tierpaten. Tendenz steigend.

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