. Der Fraktionsvize der Grünen im Landtag Klaus Kessler hat gestern nach der Sitzung des Jugendausschusses erklärt, dass "die Unterkunft in Oberthal zur Unterbringung minderjähriger Flüchtlinge vollkommen ungeeignet ist". Dies liege zum einen an der abgeschiedenen Lage im Wald von Steinberg-Deckenhardt und an der damit fehlenden Infrastruktur, sagte Kessler. Den Jugendlichen sei es unmöglich, zeitnah ein öffentliches Verkehrsmittel zu erreichen. Zum anderen habe er erhebliche Sicherheitsbedenken. So habe die Landesregierung bestätigt, dass sich in der Nacht vom 10. auf den 11. November Fremde Zugang zur Unterbringung verschafft hätten und es gewalttätige Angriffe auf einige der 55 dort untergebrachten Jugendlichen gegeben habe. Darüber hinaus habe die Landesregierung eingeräumt, dass zwar eine Sicherheitskraft für diese Unterkunft eingeteilt sei, diese aber nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehe. Für die Betreuung der Jugendlichen seien lediglich zwei Sozialpädagogen zuständig, die auch noch auf einer Stelle eingesetzt werden. "Diese Zustände sind unhaltbar. Wir sehen darin eine erhebliche Gefährdung des Kindeswohls", betonte Kessler.

Auch Ausschusschef Hermann Scharf (CDU ) erklärte der SZ, dass "die Unterbringung von 55 Jugendlichen mitten im Wald zu dieser Jahreszeit nicht das Beste ist". "Wie sehen auch die personelle Besetzung dort kritisch", sagte Scharf. Zudem habe die Landesregierung im Ausschuss mitgeteilt, dass keine Nachtwache in der Unterbringung vorhanden sei. "Das kann nicht sein", so Scharf. Das Jugendamt des Kreises Saarlouis, das die syrischen Flüchtlinge im Max-Braun-Lager in Steinberg-Deckenhardt untergebracht habe, müsse das nachbessern. "Da muss jetzt aufgerüstet werden", sagte Scharf.