Grüne und Freie Wähler für mehr fairen Handel

Saarbrücken · 2009 vergab die Organisation „Fairtrade Towns“ erstmals den Titel „Fairtrade-Stadt“ in Deutschland – und zwar an Saarbrücken. Und beim bundesweiten Wettbewerb der „Servicestelle Hauptstadt des Fairen Handels“ kam Saarbrücken 2009, 2011 und 2013 auf Platz zwei.

Die Verbindung zwischen Saarbrücken und dem fairen Handel sei eine "Erfolgsgeschichte", und die "muss weitergeschrieben werden", erklärt die umweltpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Saarbrücker Stadtrat, Claudia Willger: "Die guten Platzierungen von Saarbrücken im bundesweiten Wettbewerb ,Hauptstadt des Fairen Handels' waren nur möglich, weil man sich nie auf Erreichtem ausgeruht hat, sondern kontinuierlich neue Ziele angestrebt hat." Heute - so meint Willger - sei das Gütesiegel "Fair Trade" eine der besten Imagekampagnen für die Stadt und ein Markenzeichen. Dies verdanke Saarbrücken insbesondere "einer Initiative aus der Bürgerschaft", die sich bereits seit vielen Jahren gegen Ausbeutung von Menschen und insbesondere von Kindern engagiert habe, und "einer Stadtverwaltung, die diese Initiative unterstützt" habe. Willger: "Mit Entscheidungen über Beschaffungskriterien in unserer Stadt setzen wir ein wirtschaftspolitisch wichtiges und gewichtiges Signal. Damit nehmen wir unsere Verantwortung wahr und bemühen uns, negative Folgen von Globalisierung auszugleichen. Dies wollen wir unbedingt ausbauen. Unser Ziel für Saarbrücken ist es, Platz 1 im bundesweiten Wettbewerb zu erreichen und den Gedanken des fairen Handels auf die gesamte Region auszuweiten."

Auch die Fraktion der Freien Wähler im Stadtrat hat sich mit dem fairen Handel befasst und dazu einen offenen Brief an Oberbürgermeisterin Charlotte Britz geschrieben. Darin heißt es: "Das erklärte Ziel ist, dass Saarbrücken 2015 wieder Fairtrade Hauptstadt wird." Und um dieses Ziel zu erreichen, machen die Freien Wähler folgende Vorschläge: Die Messegesellschaft solle eine "Fairtrade-Messe nach dem Vorbild der Stadt Dortmund" organisieren. Im Filmhaus, im Zoo und im Wildpark könnten "verschiedene Snacks und Süßigkeiten aus dem Fairtrade-Sortiment angeboten werden". Das Stadtamt 10, das für den Einkauf zuständig ist, solle prüfen, "welche Produkte außer Kaffee in der Verwaltung durch Fairtrade-Produkte ersetzt wer-den können". Die Freien Wähler denken da an den "Zucker, der zum Kaffee gereicht wird" und an "fair gehandelte Säfte". Das Stadtamt 40, zuständig für Kinder, Bildung und Kultur, solle mit Schulen und Kindergärten klären, "wo es in der Beschaffung Möglichkeiten gibt, faire Produkte einzusetzen". Außerdem könnten Schulen, Kirchengemeinden, Verwaltung, Organisationen und Privatpersonen Ideen zum Fairtrade-Frühstück entwickeln - und beispielsweise beim Saarspektakel könnte Fairtrade-Frühstück angeboten werden.

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