Grüne sehen Konfliktpotenzial bei Windrad-Ausbau nicht mehr so hoch

Saarbrücken · Der Ausbau der Windkraft böte in möglichen Koalitionsverhandlungen mit den Linken nach Ansicht von Grünen-Landeschef Hubert Ulrich weniger Konfliktstoff als gemeinhin angenommen. Ulrich sagte gestern zwar: "Wir werden uns auf keine Position einlassen, die den weiteren Ausbau der Windkraft verunmöglicht. Das ist ja die Position von Oskar Lafontaine ." Allerdings fügte er hinzu, durch die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf Bundesebene werde es im Saarland in den nächsten Jahren ohnehin "nicht mehr viel Windkraft-Ausbau geben können". Das fänden die Grünen nicht gut. "Insofern hängt man dieses Thema sehr hoch, da steckt gar nicht mehr so viel Konfliktpotenzial dahinter."

Linken-Fraktionschef Oskar Lafontaine bekräftigte gestern, dass seine Partei im Saarland nur dann in eine Regierungskoalition eintreten werde, wenn "die Naturzerstörung durch den weiteren Windradausbau" gestoppt würden. "Das wäre ein starker Konfliktpunkt mit den Grünen", sagte er. Lafontaine beklagte, dass "in brutalster Weise" Waldgebiete gerodet würden, um Windräder aufzustellen. Als Alternative nannte er eine stärkere Häuserdämmung und Gaskraftwerke. "Das würde dem CO{-2}-Effekt genauso Rechnung tragen."

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