Grüne Jugend fordert mehr Beteiligung

Saarbrücken · Wie Jugendliche erfolgreich in der kommunalen Politik mitmischen können, diskutierte die Grüne Jugend Saarbrücken im Kulturbistro Malzeit. Um junge Menschen zu motivieren, brauchen sie Erfolgserlebnisse, so der Tenor.

 Die Grüne Jugend setzt sich für den Skatepark ein. ArchivFoto: Bub

Die Grüne Jugend setzt sich für den Skatepark ein. ArchivFoto: Bub

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Wie können sich Jugendliche politisch einbringen? Das fragte die Grüne Jugend Saarbrücken kürzlich im Kulturbistro Malzeit.

"Die häufig verbreitete Politikverdrossenheit von Jugendlichen liegt nicht an deren Desinteresse. Im Gegenteil: Sie wollen sich beteiligen. Es kommt aber darauf an, dass sie dabei erfolgreich sind", sagte Barbara Meyer, Sprecherin der Grünen Jugend Saar. Jugendräte seien eine Möglichkeit. Lukas Jochum, Mitglied im Jugendrat Ottweiler, nennt das, was er macht, eine indirekte Beteiligungsform, die es in Saarbrücken aber nicht gebe: "Wirklich durchsetzen können wir nichts."

Direkter könnten sich Jugendliche über "DeinDingDorf" in die Politik einmischen. 3000 Jugendliche haben bereits einen Fragebogen zur Jugendfreundlichkeit ihrer Kommune ausgefüllt, 32 von 51 Kommunen im Saarland bekamen Zeugnisse überreicht. Die Befragten forderten Jugendclubs und Konzerte. Die Jugendlichen zu motivieren, sei harte Arbeit gewesen, "weil oftmals keine Taten folgen", sagte Georg Vogel, Geschäftsführer des Landesjugendrings Saar.

Mehr Leute erreiche man über das Internet. Doch auch dort ist es schwierig, berichtete Simon Wack. Über 800 "Gefällt mir"-Angaben hat die Seite seiner Initiative "Für einen anständigen Skatepark in Saarbrücken". "Dafür aber eine geringe Beteiligung", erzählte er: "Nur vier Leute wirken aktiv bei den Verhandlungen mit der Stadt mit." Die Grüne Jugend Saarbrücken unterstützt die Initiative. Sie fordert die Verwaltung auf, Fördermittel und Sponsorengelder einzuwerben, um endlich eine zeitgemäße Skatanlage im Bürgerpark zu realisieren. "Wir haben durchaus das Gefühl, dass sich was bewegt, aber langsam", so Wack. "Einen Königsweg für politische Beteiligung gibt es nicht", sagte Meyer. Sie forderte einen direkten Ansprechpartner für Jugendliche bei der Stadt und mehr Rechte für Jugendbeiräte. "Die Jugendlichen müssen mit ihrem Engagement Erfolg haben. Nur das motiviert."

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