Grüne Hilfe für Baugebietsgegner?

Saarbrücken · Wird das geplante Neubaugebiet im oberen Alt-Saarbrücken zum Problem für die Fortsetzung des rot-rot-grünen Bündnisses im Stadtrat? Die alte Grünen-Fraktion stand fest zu dem Projekt, die neue will neu nachdenken und erst mal mit den Projekt-Gegenern reden.

 Bisher haben die Gegner des Neubaugebiets sich von der Stadt eher überfahren als ernst genommen gefühlt, wie dieses Protestplakat zeigt. Foto: Martin Krämer

Bisher haben die Gegner des Neubaugebiets sich von der Stadt eher überfahren als ernst genommen gefühlt, wie dieses Protestplakat zeigt. Foto: Martin Krämer

Foto: Martin Krämer

So richtig ernst genommen haben die meisten Mitglieder der Bürgerinitiative Franzenbrunnen den Brief, den ihnen die Grünen drei Tage vor der Wahl geschrieben haben, nicht. Die Grünen-Stadtratsfraktion werde nach der Wahl "ein neues Gesicht bekommen" hieß es da. Das geplante Neubaugebiet sei "ein gutes Beispiel für die Versäumnisse" der alten Fraktion und einer der Gründe, "warum die Basis unserer Partei auf diesen bevorstehenden Wechsel gedrängt hat".

Die neuen Grünen-Kandidaten wurden in ihrem Brief aber nicht konkret. Es gab keine klaren Hinweise, dass die Grünen ihre Position zum Neubaugebiet ändern. "Das klang für uns so, als wollten die vor der Wahl etwas guten Wind machen", sagt der Vorsitzende der Initiative Franzenbrunnen, Matthias Westermann. "Man sollte vor der Wahl Position beziehen", findet er - und eben nicht auf nach der Wahl vertrösten.

Genau das sei den Kandidaten der Grünen nicht möglich gewesen, sagt Timo Lehberger, einer der am 25. Mai neu gewählten Grünen-Stadtverordneten. Die alte Stadtratsfraktion sei ja noch im Amt gewesen. Ursprünglich seien die Grünen gegen die Bebauung des ranzenbrunnen gewesen. Dass sich die Meinung der Stadtrats-Grünen geändert habe, sei "auch für die Partei nicht immer nachvollziehbar gewesen".

Nun habe die Partei fünf von sieben Stadtverodneten ausgetauscht. Ob die nun den Kurs ändern, sei offen. Man wolle neu nachdenken und mit den Bürgern reden, denn die Bürger seien "die besten Sachverständigen", sagt Lehberger.

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