Grüne: Bei Bergbau-Altlasten tun sich immer mehr Abgründe auf

Saarbrücken · Die Grünen verlangen eine Sondersitzung des zuständigen Landtagsausschusses, die Piraten sprechen von einer „Zeitbombe“: Wie soll das Land mit den Bergbau-Altlasten umgehen? Die Koalition versichert, sie nehme das Thema ernst.

Die Diskussion über den Umgang mit den Hinterlassenschaften des Saar-Bergbaus spitzt sich zu. Die Grünen beantragten gestern eine Sondersitzung des Landtagsausschusses für Grubensicherheit. Anlass ist ein Bericht des SR, in dem ein früherer Lkw-Fahrer erklärt hatte, die RAG habe Giftstoffe in Absinkweiher entsorgt. Grünen-Fraktionschef Hubert Ulrich forderte Aufklärung. "Je tiefer man in das Thema eindringt, desto mehr Abgründe tun sich auf", sagte Ulrich. Die neuen Vorwürfe machten deutlich, wie wenig das Land in der Vergangenheit kontrolliert habe und wie wenig es auch heute noch hinschaue.

Die Grünen stoßen sich zudem daran, dass die RAG Grubenwasser in den nächsten Jahren nach und nach steigen und ab 2035 in die Saar fließen lassen will. Ulrich sowie die Linke und die Piraten forderten eine unabhängige Untersuchung. "Die Landesregierung kann sich nicht auf das verlassen, was die RAG vorträgt", sagte Oskar Lafontaine. Piraten-Fraktionschef Michael Hilberer warf der Landesregierung "Bergbau-Folklore" vor. Er sprach von "Zeitbomben unter Tage".

Klaus Meiser (CDU) und Eugen Roth (SPD) versicherten, man nehme das Thema sehr ernst. "Wenn es ökologisch problematische Sachverhalte gibt, müssen sie aufgeklärt werden", sagte Meiser. Roth ergänzte, er gehe davon aus, dass die Regierung ein unabhängiges Gutachten erstellen lassen werde.

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