Grubenflutung: Oberbergamt legt Umfang für Umwelt-Gutachten fest

Saarbrücken · Im Verfahren für eine mögliche Genehmigung der Grubenflutung auf 320 Meter unter Meeresspiegel an den Standorten Reden und Duhamel hat das Oberbergamt nun den Umfang der Umweltverträglichkeitsprüfung festgelegt.

Das teilte das Wirtschaftsministerium mit. Im April 2015 hatten Kommunen und Umweltverbände ihre Bedenken angemeldet.

Insgesamt sollen laut Oberbergamt 360 Quadratkilometer Fläche untersucht werden - dies sei ein deutlich größeres Gebiet als bisher für die Prüfung vorgesehen. Auch benachbarte Gebiete, unter denen nie Steinkohle abgebaut wurde, würden nun erfasst. Das Gutachten soll unter anderem untersuchen, welche Auswirkungen ein Grubenwasseranstieg auf Trinkwassereinzugsgebiete und Trinkwasservorkommen haben wird. Darüber hinaus sollen auch Wasserschutzgebiete der Primsniederungen und Überschwemmungsgebiete der Saarniederung und die Schleuse Lisdorf in die Umweltverträglichkeitsprüfung einbezogen werden. Untersucht werden müssen auch mögliche Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Luft, Klima und Landschaft. Im Fall auffälliger Messwerte bei der Grubenwasserkontrolle soll es eine "gesundheitsbasierte Risikobewertung" geben.

Die Grünen im Landtag nannten das Prüfverfahren "unzureichend". Fraktionschef Hubert Ulrich sagte, durch das stufenweise Genehmigungsverfahren, das nun nur eine Flutung bis minus 320 Meter untersuche, werde eine abschließende Bewertung der von der Gesamtflutung ausgehenden Umweltgefahren unmöglich.

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