Großes Lob fürs Ehrenamt

Saarbrücken · Auf dem Neujahrsempfang der CDU-Fraktion in der Regionalversammlung rief der Vorsitzende, Norbert Moy, dazu auf, Flüchtlingen zu helfen. Er betonte aber: Die Gastfreundschaft dürfe nicht ausgenutzt werden.

Terror, der VW-Abgas-Skandal und Spekulationen um ein gekauftes Sommermärchen - Ereignisse, die das Jahr 2015 prägten. "Aber was bleibt sonst in Erinnerung?", fragte Alexander Funk, Mitglied des Bundestages, zu Beginn seiner Rede auf dem Neujahrsempfang der CDU-Fraktion in der Regionalversammlung. Da war etwa die Ukraine-Krise und die Pleite Griechenlands, antwortete er selbst. Doch die meisten würden mit 2015 wohl den Flüchtlingsandrang verbinden. "Die Bilder vom Kühltransporter bei Wien, in dem 71 Menschen erstickten. Die zahlreichen Flüchtlingsboote. Die Willkommensschilder in München ebenso wie die brennenden Flüchtlingsunterkünfte", erinnerte Funk.

Circa 1,1 Millionen Menschen hätten vergangenes Jahr in Deutschland Zuflucht gesucht. Eine Entwicklung, die viele mit Furcht und Argwohn sehen würden, sagte der Fraktionsvorsitzende Norbert Moy. Auch in seiner Rede war der Flüchtlingsansturm das zentrale Thema. "Unser Ziel muss es sein, Flüchtlinge möglichst schnell in die Gesellschaft zu integrieren", sagte er und forderte hierzu "verpflichtende Deutschkurse". Die Maßnahmen zur Integration seien aber nur der Anfang. Richtig teuer und langwierig werde es, die Traumata der Menschen aufzuarbeiten. Sie hätten Schreckliches erlebt und bräuchten dringend Hilfe, sagte Moy. Er stellte aber auch klar: "Wer unsere Gastfreundschaft in Anspruch nimmt und im Gegensatz meint, unsere Kultur, unsere Gesetze und unsere Menschen mit Füßen treten zu können, der hat hier nichts zu suchen."

Nach diesen eindringlichen Worten widmete sich der Fraktionsvorsitzende kommunalpolitischen Themen wie der Kinder- und Jugendhilfe. Sie sei eine "Zukunftsinvestition", sagte er und verdeutlichte dies am Beispiel des Brüsseler Stadtteils Molenbeek. Ein sozialer Brennpunkt und Nährboden für islamistische Verführer. "Gebe es dort Institutionen wie unser Jugendamt, Sozialamt oder Jobcenter, würden die Dinge nach meinem Dafürhalten anders aussehen", sagte Moy. Er betonte, dass es mit Hilfe der Fachdienste im Regionalverband bereits gelungen sei, einige Probleme in den Kommunen zu entschärfen. Als Beispiele nannte er den Kolonialschacht in Friedrichsthal und die Glashütte in Sulzbach.

Doch nicht nur für Jugendliche, auch für ältere Menschen würden sich CDU und SPD einsetzen. Moy formulierte ein Ziel für 2016: eine bessere Betreuung für Pflegebedürftige. Diese sollen möglichst lange zu Hause wohnen können.

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Auf einen BlickWie im Vorjahr stellte die CDU-Fraktion die Ehrung von Bürgern in den Mittelpunkt des Neujahrsempfangs. Ohne diese Menschen "könnte unsere Gesellschaft nicht funktionieren", betonte der Fraktionsvorsitzende Norbert Moy. Sie würden sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagieren. Im Festsaal des Saarbrücker Schlosses überreichte der Beigeordnete Manfred Maurer die Urkunden. Die Geehrten: Wolfgang Henrichs, Ilona Kerber, Manfred Bohn, Ulrike Jarolimek, Karl-Heinz Paulus, Gerd Müller , Bernd Schröder, Maria Backes, Alban Alt, Renate Tesche, Ernst Andres, Elke Thiel, Christel Scherschel. sara

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