Großer Applaus für Jugendclubs

St Arnual · Die drei Jugendclubs des Theaters Überzwerg haben den Lohn für ihre harte Probenarbeit eingeheimst. Am Wochenende begeisterten sie ihr Publikum noch nicht mit ganzen Theaterstücken, aber mit mitreißenden Szenen.

 14 junge Schauspieler des Jugendclubs I standen am Wochenende mit ,,Zutritt verboten“ auf der Bühne. Darin geht es um verschiedene Jugendgruppen, die in einer alten Fabrikhalle zusammentreffen und am Ende eine Party feiern. Fotos: Oliver Dietze

14 junge Schauspieler des Jugendclubs I standen am Wochenende mit ,,Zutritt verboten“ auf der Bühne. Darin geht es um verschiedene Jugendgruppen, die in einer alten Fabrikhalle zusammentreffen und am Ende eine Party feiern. Fotos: Oliver Dietze

Monatelang hatten die drei Jugendclubs des Theaters Überzwerg geprobt, am Wochenende hatten sie ihren großen Auftritt - und das zahlreiche Publikum war begeistert. Denn das, was die Jugendlichen auf der Bühne präsentierten, konnte sich durchaus sehen lassen. Zwar führten sie keine ganzen Theaterstücke auf, aber die gespielten Szenen, die aus Improvisationen entstanden sind, waren allesamt spannend und mitreißend.

"Es ist gar nicht unser Anspruch, in den Jugendclubs I und II ganze Stücke zu spielen", erklärte der Überzwerg-Schauspieler Nicolas Bertholet in der Anmoderation. Er probt mit den Jugendlichen des Jugendclubs II. Und gerade, was seine Gruppe in der Aufführung "Himmel und Hölle " zeigte, war außergewöhnlich. Die Jugendlichen fühlten, tanzten, stritten und starben auf der Bühne. Der Tod als Thema war erst mal keine leichte Kost. Dargestellt wurde ein "Vorhimmel", wo sich die Verstorbenen anmelden mussten, um entweder in den Himmel oder die Hölle zu kommen. Wie die Jugendlichen diese Szenen umsetzen, war überraschend und witzig. Entweder zickte das himmlische Personal, dann waren es die Verstorbenen, die zum Lachen reizten, wenn der einzige Junge der Gruppe die Hölle bevorzugt, denn "da ist es so schön warm".

Sandra Cavallaro, eines der Mitglieder des Jugendclubs II, erklärte danach: "Wir haben uns mit einem Stück über den Tod beschäftigt und wollten einfach was Lustiges daraus machen". Der Jugendclub III, unter der Leitung von Sebastian Hammer und Lena Lassahn, zeigte eine Collage zum Thema Traum. Die 14 jungen Leute, ganz in Schwarz gekleidet, spielten verschiedene Szenen über Wunschträume, Alb- und Tagträume. Das war mal lustig, mal skurril und mal absurd. Besonders gefiel eine Szene, in der ein Mitarbeiter sich vorstellt, dass der strenge Chef in eine Gletscherspalte fällt. "Und dann ist der schöne, blaue Eisgletscher völlig versaut!" Die jungen Menschen spielten pointiert, überzeugend und mit vollem Körpereinsatz. Gerade die letzte Szene, in der alle Teilnehmer der Gruppe einen Albtraum ohne Worte, dafür aber mittels Schmerzen, Wahnvorstellungen und Trauer darstellten, bewies, dass in den drei Jugendclubs des Theaters Überzwerg die Schauspiel-Talente von morgen zu sehen sind.

 Theater spielen in Turnschuhen und Shorts: Der Jugendclub I hatte das Lampenfieber schnell abgelegt.

Theater spielen in Turnschuhen und Shorts: Der Jugendclub I hatte das Lampenfieber schnell abgelegt.

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HintergrundSeit 1989 bietet das Theater Überzwerg Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, in Kursen auch selbst Theater zu spielen. Zurzeit werden ein Kinderclub und drei Jugendclubs von Überzwerg-Schauspielern geleitet. Die Jugendlichen spielen in Altersklassen, der Jugendclub I ist für Kinder von 10 bis 14 Jahren, der Jugendclub II für Jugendliche von 14 bis 16 Jahren und der Jugendclub III für Jugendliche bis zum Abitur. Sie proben einmal pro Woche. Mitmachen kann jeder, der sich anmeldet - solange freie Plätze vorhanden sind. Die neuen Kurse für jeweils 14 bis 16 Teilnehmer beginnen nach den Sommerferien. Die Ergebnisse der Arbeit der Jugendclubs werden vor den Sommerferien präsentiert. nba

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